Shakespeares Fluch

Die Aporien ritueller Exklusion im Königsdrama der englischen Renaissance

Author:
Björn Quiring
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Seit der Antike repräsentiert der Fluch die Gewalt des Gottesgerichts in der Sprache und changiert dabei zwischen Verkündigung und Vollzug. Auch im Übergang zur Neuzeit verschwindet dieses sakrale Supplement der Rechtsprechung nicht: Eine Abundanz von zitierten Flüchen und seiner Derivate Segen, Prophetie und Eid spielt speziell in der Genese des frühneuzeitlichen Theaters eine entscheidende Rolle. An Shakespeares Historiendramen treten solche Verstrickungen besonders prononciert hervor: Ob "Richard III" die Eucharistie und die Exkommunikation für das Theater in Beschlag nimmt, "King John" das Gottesurteil in die Warenform überführt oder "King Lear" die wuchernden Aporien des Naturrechts entfaltet - immer erweisen sich in unerwarteten Überlagerungen von Theologie-, Theater- und Rechtsgeschichte Shakespeares Performanzen des Fluchs als ideale Leitfossilien einer von ihren mythischen Latenzen überwältigten Säkularisierung

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