Die Philologie hat im 19. Jahrhundert wesentlich zum europäischen Rassismus beigetragen, gegen diesen aber auch zentrale anthropologische Wissensbestände behauptet. Der Band zeigt diesen Prozess anhand von Grundlagentexten und erläuternden Kommentaren.
Früher als biologische Rassenlehren lieferte philologisches Wissen grundlegende »Erkenntnisse« über Ursprünge, Wesen und Potenziale menschlicher Kollektive. Die Entdeckungen der Sprach- und Textreflexion erlaubten eine rassenlogische Hierarchisierung des Menschen auf der Grundlage eines Erbfolgedenkens, das für die europäischen Völker eine Vorrangstellung innerhalb der Weltgeschichte beanspruchte. Diese »Erkenntnisse«, abgeleitet an Indizien der Sprach- oder Schriftstrukturen, der Textformen und Überlieferungsströme, sind daher keine weichen Faktoren der Wissenschaftsgeschichte, die harte Wissensbestände ergänzt hätten, sondern stellen Konstruktionsbedingungen für das Erkenntnisobjekt Mensch im 19. Jahrhundert dar.
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Published
ISBN:
978-3-8467-5876-2
Released online:
15 May 2019
Copyright Date:
01 Jan 2015
Price:
Paperback
Availability:
Published
ISBN:
978-3-7705-5876-6
Publication date:
14 Sep 2015
Copyright Date:
01 Jan 2015
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Süddeutsche Zeitung, 17.12.2015
Der größte Nutzen dieser Anthologie liege in der Rekonstruktion ideologischer Verbindungen, urteilt Thomas Steinfeld.
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