Das Verhältnis von Literatur und Auswärtiger Kulturpolitik hat bislang nur wenig Beachtung gefunden. Sicher gilt, dass Auswärtige Kulturpolitik nur in Ausnahmefällen Einfluss auf die Produktion von Literatur zeigt, dafür aber ganz erheblichen auf die internationale Rezeption deutschsprachiger Literatur. Seit 1919 befasst sich eine eigene Abteilung im Auswärtigen Amt mit auswärtiger Kulturpolitik. Deren Ziele sind seither in wechselnden historisch-politischen Konstellationen im-mer wieder neu bestimmt worden, der Ansatz aber blieb weitgehend gleich: Mit deutscher Kultur sollte implizit eine Vorstellung von deutscher Identität, Mentalität oder Gesellschaftsform vermittelt werden. Aktuell geht es um die Herstellung und das Offenhalten von Dialog- und Begegnungsräumen, die ein internationales Miteinander ermöglichen. Im System der Auswärtigen Kulturpolitik verändert sich die Funktionalität literarischer Texte, sie erhalten gleichsam durch den kulturpolitischen Vermittlungsakt eine zusätzliche Bedeutungsaufladung, die der Leser auch realisieren soll. Der Band entfaltet ein breites Spektrum von Fallstudien von der Auswärtigen Kulturpolitik am Hofe Peters I. bis in die Gegenwart und wartet mit Statements hochrangiger Vertreter aus Politik und Mittlerorganisationen auf.
Transfer of German literature in the framework of German cultural foreign policy is linked to the concept of proliferation of German identity, mentality and social forms. Today, foreign cultural policy is not focused on a specific “image of Germany”, but on conceptual models, discursive patterns and social norms of self-organisation.
E-Book (PDF)
Availability:
Published
ISBN:
978-3-8467-6440-4
Released online:
24 Sep 2019
Copyright Date:
01 Jan 2020
Price:
Paperback
Availability:
Published
ISBN:
978-3-7705-6440-8
Publication date:
25 Oct 2019
Copyright Date:
01 Jan 2020
Price:
*The price does not include shipping fees. We reserve the right to change prices.
Dirk Kemper ist Leiter des Thomas Mann-Lehrstuhls an der Staatl. Geisteswissenschaftlichen Universität Moskau.
Natalia Bakshi ist Stellv. Leiterin des Thomas Mann-Lehrstuhls.
Elisabeth Cheauré ist Professorin für Slavische Philologie und Gender Studies an der Universität Freiburg.
Paweł Zajas ist Professor für Literaturwissenschaft an der Fakultät für Anglistik der Adam Mickiewicz-Universität Poznań.