Die Zeit der Evidenz und ihr Ende

Lichtenbergs Schreibszene

Series: 

Author:
Rüdiger Campe
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Im Mittelpunkt der Studie steht die Rekonstruktion des Schreibverfahrens in Lichtenbergs Sudelbüchern, in denen der Physiker, Philosoph und Literat von 1765 bis zu seinem Tod 1799 Notizen verschiedenster Art zusammentrug. Das „Buch, in das ich alles eintrage“, wird Schauplatz einer Evidenzerzeugung, wie sie zwischen Descartes und Kant Programm war. Im Schreibverfahren Lichtenbergs erreicht die Zeit der Evidenz einen Höhepunkt, sie stößt aber auch an ihre Grenze.
Ältere Arbeiten Campes sind in diesem Buch mit neuen zu einer in sich geschlossenen Studie zusammengefügt. Das methodische Konzept der „Schreibszene“, mit dem Autorschaft und Kreativität in Wissenschaft und Literatur neu zu durchdenken sind, wird an literarischen Aufsätzen und Experimentalberichten erprobt. Im Fokus stehen aber Lichtenbergs Sudelbücher: Hier ist exemplarisch zu beobachten, wie etwas, das wohl nie als Werk geplant war, für uns heute aber Lichtenbergs wichtigstes Werk darstellt, Gestalt annimmt.
The Waste Books of the German physicist, philosopher and literary author Georg Christoph Lichtenberg are in the focus of this study. A ‘book in which I enter everything as it occurs to me’ is the venue for producing intuitive evidence – the self-evidence that has been the programmatic goal in literature and science between Descartes and Kant.

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Rüdiger Campe arbeitet an der Yale University, USA, wo er Alfred C. and Martha F. Mohr Professor of German und Professor of Comparative Literature ist.
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