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This book focuses on the contribution that Heinrich Cornelius Agrippa of Nettesheim made to the philosophical discussion. Agrippa views humankind as a microcosm, created by God in His own image, whose purpose is to bring creation to completion. Soul and body conceal divine powers that each person can rightfully awaken through magical knowledge and miraculous practice. Agrippa’s humanism responds to the spiritual crisis that hit the Christian world in the early modern period.
Die Magie der Renaissance verkörpert eine umfassende Meditation über die Würde des Menschen. Laut Agrippa von Nettesheim begünstigt die Wiedergeburt der okkulten Wissenschaften eine Reform der Kultur. In seinen Schriften wird dem Menschen die Verwirklichung der Schöpfung durch magische Weisheit zugesprochen.
Montaignes emprunts der humanistischen Gelehrsamkeit sind zentraler Bestandteil der Poetik seiner Essais; seine charakteristische peinture de passage orchestriert einen Wechsel der Stimmen innerhalb seines großen humanistischen Selbstportraits. Zitieren – avant la lettre, da Montaigne noch nicht über den Begriff und die Konvention verfügt – wird zum formalen Mittel eines skeptischen Schreibens, das die Dinge in der Schwebe halten will. Bayle greift diese Technik in seiner „Rüstkammer der Aufklärung“ auf, um sie mit den Mitteln der bibliographischen Akribie neu zu gestalten; nunmehr auf den Begriff gebracht, wird Zitieren zum kritischen modus operandi einer skeptischen Erschütterung des historischen Bestands der philosophischen Tradition.
Analogiebildungen sind nach Douglas Hofstadter und Emmanuel Sander konstitutiv für die Hervorbringung des Neuen und durchziehen die gesamte Erkenntnis in Alltagserfahrung, Wissenschaft und Kunst. Bei Gottfried Wilhelm Leibniz spielen Analogie und Kombination für die Erfindung neuer »möglicher Welten« eine ebenso zentrale Rolle wie die Schöpfung der Welt für die Idee des radikal Neuen. Im Sinne seiner Multiperspektivik werden in diesem Buch Kreativität, Erfindungskraft und analogisches Denken interdisziplinär analysiert, um aus verschiedenen Blickwinkeln die Entstehung des Neuen in Wissenschaft und Kunst auszuleuchten.
Mit Beiträgen von Horst Bredekamp (Kunstgeschichte, Bildtheorie), Rüdiger Campe (Literaturwissenschaft), Douglas Hofstadter und Emmanuel Sander (Kognitionswissenschaft), Jürgen Mittelstraß (Philosophie, Wissenschaftstheorie), Constanze Peres (Philosophie, Ästhetik), Martina Plümacher (Philosophie, Kulturphilosophie), Christina Schneider (Philosophie, Mathematik) und mit Einführungen von Martin Grötschel und Thomas de Maizière.
Die vermeintliche »Natur«-Ordnung der Geschlechter, die teils explizit behauptet, teils aber auch begründungslos vor-ausgesetzt wird, demonstriert die Wirkungsmacht von Naturalisierung in besonderem Maße. Gerade hier wird die Umwandlung gesellschaftlich-kulturell bedingter und historisch variabler Verhältnisse in vermeintlich ahistorische und invariable Naturgegebenheit und Naturnotwendigkeit exemplarisch deutlich. Der Band zeigt Strategien und Modelle der Naturalisierung der Geschlechterordnung sowie die Breite und Varianz der Geschlechterrollen vom Alten Testament und der klassischen Antike über naturphilosophische Spekulationen im Mittelalter bis in die Literaturen und die Kunst der Neuzeit.
In seiner Studie zu Boccaccios Genealogia Deorum Gentilium untersucht Schwertsik die zeitgenössischen Quellen dieses Hauptwerks des italienischen Nationaldichters. Darunter befindet sich auch der mysteriöse Theodontius, dessen historische Existenz sehr umstritten ist. Schwertsik identifiziert eine Handschrift als in enger Verbindung mit Theodontius stehend, ediert sie in ihren wesentlichen Teilen und verortet sie in der Überlieferungsgeschichte.
Fast scheint es, als habe Rousseau mit seinem Leben und Werk die Geschichte des modernen Menschen geschrieben. Viele unserer Gewissheiten und Zweifel tragen seine Handschrift.
Dass alle Gewalt vom Volk ausgeht, hat Rousseau in die Verfassung der modernen Demokratie eingeschrieben. Keiner hat wie er die Freiheit des Individuums zur Grundlage aller Aufklärung gemacht. Sein Lob der Natur hat der Ökologie die Stichworte geliefert und unseren Glauben an den Fortschritt bis ins Mark erschüttert. Anders als ihm nachgesagt wurde, proklamierte Rousseau allerdings keine Rückkehr zum Naturzustand. Die Revolution hat er vorausgesagt und möglicherweise mit entfacht, doch ohne an ihre Verheißungen zu glauben.
In seiner Skepsis und Nüchternheit ist er uns heute näher als in seinen Hoffnungen auf Demokratie und auf den Einklang des Menschen mit der Natur.
Das Rousseau-Brevier lässt den faszinierenden Denker in neuer deutscher Übersetzung selbst zu Wort kommen und bietet zudem ungewohnte Zugänge zu den wichtigsten Fragen und Antworten seines Werkes, den Grundthemen seines Denkens und seiner Persönlichkeit. Denn so aktuell die rousseauschen Ideen sind, so wenig sind seine Texte bekannt. Erläutert werden Rousseaus Zivilisationskritik, die politische Philosophie, seine pädagogische Anthropologie und seine Autobiographie – für alle, die Rousseau entdecken oder sich ein neues Bild von ihm machen möchten.
Dabei zeigt sich der seltsame Zauber seiner Wirkungsgeschichte sowie die überraschende und andauernde Aktualität seiner Vorschläge.
Rousseaus Fragen sind zu seinem 300. Geburtstag immer noch unsere eigenen.