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Dies gilt in besonderem Maße für die Betrachtung von Gestaltungsprozessen, haben sich diese doch durch die Digitalisierung fundamental gewandelt. Zwischen Entwurf und Entwurfsmedium besteht dabei ein wechselseitiges Bedingungsverhältnis: Die Methoden und Techniken gestalterischer Arbeit werden zunehmend als aktive Mitspieler, als Agenten verstanden, die den Verlauf und die Ergebnisse entwurflicher Arbeit maßgeblich mitbestimmen.
Entsprechend kommt der Architektur heute soziokulturell und medientheoretisch eine konzeptionelle Schlüsselfunktion zu. Ihre zwischen Entwurf, Baulichkeit und Nutzung zum Einsatz kommenden Medien sind gleichzeitig realphysische und virtuelle Instrumente, die sich zudem immer stärker gegenseitig überlagern und durchdringen – sowohl im Prozess der Architekturproduktion mittels digitaler Werkzeuge als auch in ihrer Nutzung und Aneignung. All das findet kaum mehr statt ohne bildlich-mediale Rückversicherung, ohne die ständige, online geschaltete Multiplikation auf (Kamera-)Monitore. Es entstehen hybride, real-virtuelle Räume, die analoge wie digitale Zustände kennen. Die Erforschung dieses hybriden Raums erschließt für das Nachdenken über Architektur neue, komplexe und herausfordernde Themenfelder.
Es stellt sich die Frage, wie eine Architektur der Medien konzeptionell gefasst und theoretisiert werden kann, welche die virtuelle Räumlichkeit etwa in Computerspielen und medial geprägte Entwurfsprozesse des realphysisch gebauten Raums gleichermaßen adressiert. Denn unter Medien der Architektur sind heutzutage nicht nur digitale Entwurfswerkzeuge zu verstehen, sondern ebenso die wahrnehmungsprägenden digitalen Kommunikationsmedien im Allgemeinen. Deren mediale Logiken verändern die Architekturproduktion zwar weniger direkt als die digitalen Entwurfswerkzeuge. Gleichwohl schreibt sich die Charakteristik dieses universell erweiterten Zugangs zur Umwelt immer deutlicher auch in die Struktur gebauter und virtueller Räume ein.
Die Publikationsreihe Architektur der Medien | Medien der Architektur versteht sich als Plattform kritischer Architekturforschung zur gegenwärtigen Funktion und Bedeutung medialer Prozesse in der entwurflichen Genese, Wahrnehmung und Nutzung urbaner und baulicher Strukturen. Wie verändern sich durch diese Prozesse unsere Begriffe von Raum und Architektur? Wie wirkt ein solchermaßen verändertes Architekturverständnis auf das Entwerfen und Bauen zurück? Wie verhält sich architektonisches Entwerfen zu den Welten von Virtual und Augmented Reality? Und wo tritt die Architektur in einen Diskurs mit anderen Disziplinen wie etwa Medienwissenschaft, Raumtheorie und Anthropologie? Die Publikationsreihe bietet ein Forum für solche Diskurse zum Verhältnis von Architektur und Medien.
The series examines the crowd from antiquity through modernity to the present as a dispositive, i.e. as a heterogeneous totality of ways of speaking, bodies, power techniques, affects, metaphors, sign processes and cultural practices in three interlocking fields: (1) Conceptual history and semantics: the conceptually complex figure of the crowd is examined at different levels of discourse and with regard to the various neighbouring terms such as mass, swarm, rabble. (2) Gender discourse and epistemology: The crowd implies gender issues that problematise the relationship between gender and crowd through women's bodies, swarms of girls, nymphs, muses, etc. (3) Representation and aesthetics: The various discourses of philosophy, literature and aesthetics are concerned with the relationship between the individual and the collective, the public and the inward, the haves and the have-nots, and thus questions of representation.
Die einzelnen Beiträge zielen auf das ästhetische (Erzähl-)Potenzial im Verhältnis dieser beiden Sujets zueinander. Sie nehmen dabei Fragen nach Phänomenen der Ansteckung, der Darstellung von Krankheiten, Versuchen der Ordnung von Menge zur Vermeidung von Krankheitsausbreitung oder dem Verhältnis zwischen Individuum und Menge im Zustand der Krankheit in den Blick. In komparatistischer Anlage durchläuft der Sammelband Stationen der Reflexion über Menge und Krankheit vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
Zeami beschreibt nicht nur die Praxis des Schauspielers in verschiedenen Aspekten, sondern entwickelt auch zentrale ästhetische Kategorien für die Rezeption des Nō-Theaters. Die Übersetzung wird ergänzt durch interpretierende Aufsätze zu Themen wie der Maske im Nō-Theater, dem Gebrauch des Körpers und einer Ästhetik des Atmens. Der Band liefert somit eine solide Grundlage für eine philosophisch-ästhetische Auseinandersetzung mit einer alten japanischen Schauspieltradition.