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Mit und an den Schriften des Künstlers und Denkers Bazon Brock unternimmt es das Buch, eine Theorie zu entwickeln, die die Avantgarde als Schöpferin von Traditionen ausweist. Im Gegensatz zu den bekannten Ansätzen, die in den verschiedenen Avantgardebewegungen ein Absetzen gegen die Traditionen und das Klassische identifiziert sehen wollen, wird hier ein Avantgardebegriff verteidigt, der sie von ihrer einseitigen Fixierung auf das Neue löst und sie somit auch für die gegenwärtige Debatte fruchtbar macht.
So wird die Avantgarde weder als Innovationsimperativ gedeutet, der selbst klassisch geworden und damit gescheitert ist, noch verschwindet sie in einem gesamtgesellschaftlichen Neuheitsdiktat.
Vielmehr wird hier für einen Avantgardebegriff gestritten, der aus der Position des Neuen heraus den Blick auf die Traditionen und die historischen Bestände neu konstituiert.
Die vorliegende Studie geht dieser Frage nach und versucht an einem der frühesten Romane deutschsprachigen Erzählens exemplarisch aufzuzeigen, wie Texte der europäischen Vormoderne ihren ästhetischen Status im Text selbst bestimmen. Mit dem Suchbegriff „ÄsthEthik“ rückt die Studie hierbei die Relation zwischen den Eigenlogiken und den sozialen bzw. anthropologischen Funktionen des Textes in den Mittelpunkt. Sie konturiert so ein historisches Ästhetik-Verständnis, das dazu beiträgt, vormoderne Texte jenseits der Paradigmen der „Ästhetik“ des 18. Jahrhunderts neu zu deuten.
Er selbst betonte in seinen Schriften – ohne die Vernunft zu missachten – die sinnliche Wahrnehmung, Erfahrungswerte und Gefühle als Maßstäbe unseres moralischen Handelns. Eine Position, die der späteren Common-Sense-Philosophie konträr entgegenstand. Er etablierte sich damit als wichtiger Vertreter der Aufklärung im 18. Jahrhundert, der mit Jean-Jacques Rousseau und Adam Smith verkehrte, und dessen Philosophie bis heute diskutiert wird. Dieser Comic stellt anschaulich, geistreich, aber trotzdem detailliert die Biographie und die Thesen Humes dar und geht der Frage nach, wie er es schaffte, einst sogar Immanuel Kant aus seinem „dogmatischen Schlummer“ zu wecken. Selbst ohne Vorwissen gelingt damit eine Einführung in die Gedankenwelt von einem der bedeutendsten Philosophen.
Die Arbeit argumentiert, dass die Negativität des Romans aus einer bestimmten Kombination von existentiellen, sprachlichen und rezeptionsbezogenen Gestalten des Neins besteht. Die entscheidende Neuerung des Ansatzes besteht darin, diese zum ersten Mal aufeinander zu beziehen, Negativität also nicht nur als darstellungsorientierte Qualität, sondern auch performativ sowie als Herausforderung für den Leser in den Blick zu rücken. Dieses dreistufige Modell wird anhand von historischen Paradigmen entfaltet: Der ästhetischen Dimension des philosophischen Pessimismus (A. Schopenhauer); aporetisch-ironischen (G. Flaubert), narrativ-diskursiven (S. Beckett) und hyperbolischen (T. Bernhard) Formen von Negativität, wie sie den Roman prägen, sowie einer neuen Literatur der Resignation (M. Houellebecq). Wie die Untersuchung zeigt, ist es gerade der Modus des Übergangs zwischen den drei Stufen der Negativität, der eine tentative Antwort auf die Frage zulässt, wie die paradoxe Lusterfahrung des Rezipienten zu erklären ist.
Unter dem Begriff der Nachlassformation führt die vorliegende Studie die verschiedenen Diskussionskomplexe zusammen, beschreibt den Nachlass als zugleich historisches sowie singulär-vielschichtiges Gebilde und entwickelt darauf aufbauend erstmals eine Analyse-Methodik zur Interpretation literarischer Archive. Anschließend findet der theoretische Ansatz Anwendung im Rahmen zweier groß angelegter Fallstudien zu dem Dichter Richard Leising und der Autorin Helga M. Novak. Die Auseinandersetzung mit ihrem Wirken im historischen Kontext von DDR und deutscher Zweistaatlichkeit provoziert eine für die Nachlassforschung zentrale Frage: Wie manifestiert sich das Spannungsverhältnis von Schreiben und literarischer Öffentlichkeit in der konkreten Nachlassformation?
Das den Anthropozentrismus verdrängende theoriezentrierte Paradigma im Blick, setzt sich der Band zum Ziel, den kulturgeschichtlich bedingten Wandel der Tier-Bilder im Spiegel der deutschen Literatur der Neuzeit zu verfolgen: vom Mittelalter bis hin zur Gegenwart. Die Reihe der Tierfigurationen reicht von den Tier-Bildern in der Literatur des Mittelalters und der Aufklärung über die Tier-Figuren der klassischen Moderne (Friedrich Nitzsche, Franz Kafka) bis hin zu Texten der neueren und neuesten Gegenwartsliteratur (Christa Wolf, Peter Turrini, Thomas Hürlimann, Peter Suter, Tamara Ramsay).
Die Beiträge zeigen, wie sich die Begriffe der Einbildungskraft im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum wandelten und sie das Denken des Menschen sowie öffentliche Debatten über die Ergebnisse bestehender Forschung hinaus prägten. Im Anschluss daran verdeutlichen sie, dass die mit Einbildungskraft verbundenen Phänomene fundamentaler Bestandteil ästhetischer Reflexion, Praxis und Topoi waren.
Gehandelt wird von der großen, weder auf menschliche Sozialität reduzierbaren, noch einfach in den Korrespondenzen der Natur aufgehenden Sympathie, zugleich davon, wie Literatur sie bewirkt. Im Gang durch das Sympathiedenken in Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit, von den Stoikern über Hildegard von Bingen bis zu Shakespeare, wird deutlich, was – mit verheerenden ökologischen Folgen – seit dem 18. Jahrhundert in Vergessenheit geraten ist. Dabei zeigt sich eindrucksvoll, welche Rolle literarische Texte bei der Darstellung, Deutung, Erzeugung und Veränderung sympathetischer Einstellungen und Mentalitäten gespielt haben und wie sie das immer noch tun können.