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Dabei finden kommunikative Potenziale des Ornaments Beachtung, wie beim Ministère de la Culture in Paris, das zwischen der Materialität des Details und dem vom Jugendstil geprägten Stadtraum vermittelt. Historische Referenzen treten etwa bei Herzog & de Meuron und Hild u K auf und bezeugen das hier zu definierende Geschichtsverständnis der gegenwärtigen Architektur. Fundierend auf Theorien von Fiedler und Wölfflin und bezugnehmend auf die Architekturmoderne wird für eine Begriffserweiterung des kontemporären Ornaments plädiert.
Bei der Wahl einer bestimmten Textgattung handelt es sich nicht nur um eine wesentliche Entwurfsentscheidung von Seiten des Autors. In ihr bilden sich sowohl Traditionsbindungen als auch Innovationsschübe in der Architekturtheorie ab. Damit fungieren Textgattungen in der Architekturtheorie selbst als Agenten der Wissensproduktion, sie zeigen die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Anpassung der Theorie an jeweils aktuelle Erfordernisse des Bauens an. Textgattungen befördern die Modernisierung der Architekturtheorie – dieser zentralen These widmet sich das vorliegende Handbuch.
»(...) ein widerwärtiger Dunst schlug uns entgegen, als wir oben durch den langen Korridor schritten.« So berichtet beispielsweise Theodor Storms Erzähler in Pole Poppenspäler. Auch Walter Benjamin schildert in seinen Portraits bürgerlicher Interieurs des ausgehenden 19. Jahrhunderts wenig Erhebendes aus »langen Korridoren«: Sie seien »allein der Leiche eine adäquate Behausung«. Korridore gelten üblicherweise als »dunkel«, »finster« und »endlos«. Sind wir in ihnen dem auf der Spur, was man »Un-Architektur« nennen könnte?
Seitdem Kameratechnik zur zentralen technischen Komponente des Smartphones geworden ist, erhält das fotografische Bild eine erweiterte Bedeutung und Funktionalität. Der fotografische Zugang zur Welt zielt heute weniger auf eine Bezeugung etwas vormals Geschehenem ab, als vielmehr auf eine laufend sich wiederholende Veräußerung eigenen Handelns im „Hier“ und „Jetzt“. In gleicher Weise wie frühere Formen bildlich-perspektivischer Raumrepräsentationen Einfluss hatten auf die Konstitution räumlicher Gestaltgebung, beginnen auch die neuen fotografischen „Bildwelten“, die Architekturproduktion im Sinn eines Übersprungs bildlicher Logik in räumliche Materialisierungen spezifisch zu bestimmen.
Konsumfashionista verfolgt Ästhetiken des Konsums, verstanden als An-
eignung von Konsumobjekten, als Kampfansage an den Ausschluss eines negativ besetzten Käuflichen. »Fashionista« spielt auch auf den zuweilen totalitären Charakter von Mode an und meint zugleich Wehrhaftigkeit eines mitgestaltenden Konsumenten. Grundlagenforschungen und Grundsatzüberlegungen von Heinz Drügh, Moritz Baßler, Christina von Braun, Thomas Hecken, Birgit Richard u.a. zu Populärkulturen und Alltag, Mode, Design, Kunst beschäftigen sich mit T-Shirts, Primark, Videoformat Vine, Plattencovern, Markenlogos, Haarspülungen sowie Geld und Schmuck.
Human Centered Design versteht sich als Verbindung aus kreativer Gestaltung, humanwissenschaftlicher Fundierung und experimentellem Arbeiten – und öffnet sich dabei bewusst einem interdisziplinären Blickwinkel. Martin Ludwig Hofmann führt in die Methodik des Human Centered Design ein und erläutert die Haltung, die diesem erweiterten Designverständnis zugrunde liegt. Eine intellektuelle Tour de Force von Apple über Adorno, von Naoto Fukasawa über Michel Foucault, von Paul Virilio bis zum kalifornischen Designbüro IDEO. Was Gestalter tun, ist in einem hohen Maße gesellschaftlich relevant. Es wird Zeit, dass wir uns dessen bewusst werden.
Dabei entsteht Neuheit, entstehen Projekte und Gebäude, die ihren Hybrid-Charakter kaum verleugnen können und von einer noch zu begründenden Transmissionskunde, einer Wissenschaft der Fusionen und Übernahmen zu analysieren sind. Denn was sollte kulturelle und damit auch architektonische Evolution sein, wenn nicht vor allem ein ewiges Hin und Her meta-ökonomischer Mergers & Acquisitions-Geschäfte? In Absolute Architekturbeginner entfaltet Stephan Trüby ein aus architektonischer Perspektive betrachtetes kulturtheoretisches Panorama, das ein Denken in Kontinuitäten mit einer Aufmerksamkeit für relative Nullpunkte verbindet.