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Natur und Wissenschaft in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts
Der Horizont sinkt in der niederländischen Landschaftsmalerei zu Beginn des 17. Jahrhunderts weit nach unten, der Bildraum öffnet sich in den Panoramen eines Vroom oder van Ruisdael zu allen Seiten. Beide Neuerungen lassen sich in ihrer motivischen und strukturellen Anlage nur vor dem Hintergrund eines disziplinenübergreifenden Wissenschaftsdiskurses gewinnbringend deuten.
Ausgehend von der Tatsache, dass die Entgrenzung des Bildraumes in eine Zeit fällt, in der auch die Endlichkeit des Kosmos zur Disposition steht, diskutieren Wissenschaftler aus fünf unterschiedlichen Disziplinen über den wechselseitigen Einfluss philosophischer, mathematischer, theologischer und perspektivischer Raummodelle um 1650. Mit Beiträgen von Daniel Burckhardt, Robert Felfe, Ulrike Gehring, Axel Gotthard, Ulrike Kern, Thomas Kirchner, Karin Leonhard, Tanja Michalsky, Jan Rohls, Gerhard Wiesenfeldt.
Spätestens mit der Wiener Moderne wurde Wien zu einem wichtigen Kulturzentrum des Aufbruchs. Diese und andere Strömungen des Umbruchs der Kunst seit dem 19. Jahrhundert werden in diesem Band gesichtet, dargestellt und bewertet. Die Reflexion auf die Verschränkung und Konkurrenz von Kunstpraxis, -theorie und -philosophie steht im Fokus der Aufmerksamkeit.
Die theoretischen Perspektiven des Ästhetischen werden ebenso beleuchtet wie verschiedene Kunstgattungen. Schließlich werden Konzepte der Synästhesie und des Gesamtkunstwerks vorgestellt und Wittgenstein und die Kunst in verschiedenen Perspektiven untersucht. Der ungarische Philosoph Georg Lukács gibt das Stichwort: »Es gibt Kunstwerke – Wie sind sie möglich?« Eine Ästhetik, die, so Lukács, ohne illegitime Voraussetzungen arbeiten und das Faktum der Kunst in seiner Eigenart begreifen will, sollte das Kunstwerk als ein Gebilde betrachten, das rein durch sich und unabhängig vom Prozess seiner Entstehung begriffen werden muss. Die Gültigkeit dieses Ansatzes ist längst strittig, wie dieser Band zeigt. Kunstpraxis und -worte, künstlerisches Selbstverständnis und ästhetische Reflexion sind synergetisch verbunden.
Bild und Erkenntnis in der komplexen Dynamik und der fraktalen Geometrie
Series:  Eikones
Author:
In den letzten Jahrzehnten haben die bildgebenden Möglichkeiten des Computers zum vieldiskutierten »Pictorial Turn« – der Wende zum Bild – in den Naturwissenschaften geführt. Mit dem öffentlichkeitswirksamen Auftritt der Bilder von Chaos und fraktaler Geometrie sowie ihrer breiten Popularisierung ab Mitte der 1980er-Jahre erfasste dieser Trend auch die Mathematik und damit diejenige Disziplin, die als »Reich des reinen Denkens« traditionell für ihre Bilderskepsis bekannt war.
Die Bilder dieses Forschungsfelds werden in der vorliegenden Studie zum ersten Mal bildtheoretisch reflektiert und diskutiert. Im Zentrum stehen Arbeitsmaterialien aus privaten Bildarchiven von Mathematikern und Physikern. Eine besondere Rolle spielt dabei die Handzeichnung als Denkform, die auf der Schwelle zum digitalen Medienumbruch eine neue Schwungkraft gewinnt.
Oberfläche im Werk von Jean-Étienne Liotard (1702-1789)
Jean-Étienne Liotard gehört zu den bedeutendsten und zugleich eigenwilligsten Künstlern des 18. Jahrhunderts. Entlang von Haut, Farbe und Medialität eröffnet das Buch einen grundlegend neuen und vertieften Blick auf das spezifische Bildverständnis dieses ungebührend wenig beachteten, bis nach Konstantinopel gereisten und an den wichtigsten Höfen in ganz Europa tätigen Malers. Mit »Haut«, einem Begriff, der in den historischen Quellenschriften der Vormoderne als eine zentrale Metapher für Oberflächenphänomene fungierte, rücken so grundlegende Themen wie die transkulturelle Bildnismaskerade, Wahrheit und Trug (»Schminke«) in der Malerei oder die Verflechtung des ästhetischen und medizinischen Diskurses in den Fokus der Untersuchung. Ausgehend von den schriftlichen Zeugnissen des Malers sowie der breiten kunsttheoretischen Quellenbasis jener Zeit macht die Autorin die hohe Originalität, materiale Sensibilität, aber auch künstlerische Widerständigkeit des breiten und technisch besonders vielfältigen Werks von Liotard in seinem historischen Kontext sichtbar. Das Buch ist nicht nur eine lange fällige Untersuchung über den kosmopolitischen Künstler, sondern leistet auch einen exemplarischen Beitrag zur selbstreflexiven Thematisierung von Oberflächen (in) der (vormodernen) Malerei – und damit zu grundlegenden Fragen von Medialität und Bildlichkeit.
Annexion und Verkauf "Entarteter Kunst" aus deutschem Museumsbesitz 1938
Im Frühjahr 1938 annektierte Hermann Göring dreizehn Gemälde so genannter »Entarteter Kunst« von fünf herausragenden Künstlern der Klassischen Moderne: von Paul Cézanne, Vincent van Gogh, Franz Marc, Edvard Munch und Paul Signac. Alle Gemälde waren Teil öffentlicher Sammlungen. Sie gehörten der National-Galerie in Berlin, dem Museum Folkwang in Essen, der Städtischen Galerie in Frankfurt am Main und dem Städtischen Museum für Kunst und Kunstgewerbe in Halle an der Saale. Alleiniges Ziel der Aktion war es, die dreizehn Gemälde gegen Devisen ins Ausland zu verkaufen. Neben Hermann Göring stellte Josef Angerer die zentrale Figur dieses bis dahin singulären Vorgangs dar. Angerer, Händler und Prokurist der Teppichfirma Quantmeyer & Eicke in Berlin, sorgte für die Abwicklung der Geschäfte.

Die vorliegende Untersuchung erforscht Personen und Hintergründe der heimlichen Transaktion und dokumentiert die Schicksale der Gemälde. Sieben von ihnen wurden tatsächlich verkauft und sind heute in Museen und Privatsammlungen wieder nachweisbar. Von den übrigen fünf Bildern, die wahrscheinlich nicht verkauft wurden, fehlt jedoch weiter jede Spur; sie sind verschollen.
Doing and Un-doing Things - Notizen zur epistemischen Architektur
In überwiegend englischer Sprache entwickelt das House of Taswir eine an-archische Methode dinglicher Verdichtung, Zersplitterung und Umordnung. Es rückt die Dinge mit akribischer Präzision aus ihrem angestammten Zusammenhang: eine Denkfigur, die sich auf Freud und Warburg, aber auch auf Ibn Arabi, die Meister der Kabbalah, der Hadithe und des Talmud gründet.
Durch die Verknüpfung prämoderner Wissenswege mit surrealistischen Montagetechniken und dem Sampling zeitgenössischer Künstler schafft das House of Taswir eine radikale Gleichzeitigkeit diachroner Bezüge. Bruckstein entwirft darin eine epistemische Architektur, deren kosmopolitische Protagonisten sich aufgrund der unermesslichen Desaster im 20. Jahrhundert weitgehend zurückgezogen haben: insbesondere jüdische Protagonisten und rabbinische Quellen treten im House of Taswir in überraschenden, neuen Gewändern auf.

Das House of Taswir, von den Grafikern Verena Gerlach und Hannes Aechter auf spektakuläre Weise gesetzt, ist eine materielle, künstlerische, theoretische Inspiration für alle, die über eine Neuinszenierung nicht-linearer Wissensordnungen, digitale schwarze Löcher in Büchern und über die politisch-subversive Bedeutung einer „flachen Welt“ im öffentlichen Raum nachdenken.

Suchen und Finden
Series:  Eikones
Der Band fragt nach der Kraft der Imagination, die im Reich der Episteme ein besonders schwer zu fassender, nicht immer gern gesehener Gast ist.
Wie viel Fantasie braucht die Kunst, vor allem aber das wissenschaftliche Wissen? Wir bearbeiten dieses weite Feld, indem wir nach auslösenden Momenten, bildenden Prozessen und materiellen Substraten fragen. Danach, wie imaginiert wird, und womit: in der Wissenschaft, der Kunst, im Alltag. Bildern kommt die spezifische Rolle operativer Instrumente der Imagination zu, als Relais, als Ruhepunkte, an denen sich kreative Prozesse gleichsam selbstreflexiv manifestieren – aber auch als Impulsgeber, die Betrachtern ermöglichen, ihre Begrenztheit wahrzunehmen und zu überschreiten. Mit Beiträgen von: E. Alloa, F. Balke, G. Boehm, O. Budelacci, T. Demand, J. Küchenhoff, R. Makkreel, H. Moll, H.-J. Rheinberger, J. Sallis, W. Schäffner, R. Ubl, R. Villinger, G. Wildgruber u. a.
Jeff Koons in seinen Interviews
Author:
Seit Andy Warhol hat es wohl kaum einen Künstler gegeben, der so gezielt eine Verbindung mit den Medien eingegangen ist wie Jeff Koons. Seit mehr als drei Jahrzehnten richtet er sich per Interview an sein imaginiertes Massenpublikum und ruft in einer Mischung aus Erweckungspredigt, Managementkurs und psychotherapeutischer Sitzung zur Versöhnung mit dem Massengeschmack auf.
Die Interviews als scheinbar authentisches Vermittlungsmedium bilden den Motor in Jeff Koons’ postuliertem Gesamtsystem der »effektiven Kommunikation«, das von einer gesteuerten Bildpolitik über die kunsthistorische Selbstverortung und Konstruktion der biografischen Erzählung bis hin zur Legendenbildung reicht. Erstmals wird der umfassende Textkörper aus den Interviews in seiner Gesamtheit ausgewertet. Anne Breucha zeigt, dass Koons mit einem System wiederkehrender Topoi operiert, mit dem er von Anbeginn seine Karriere und die Rezeption seiner Arbeiten gesteuert hat.
Zum Verhältnis materieller Bilder und mentaler Bildpraxis im Mittelalter
Wie sieht das Verhältnis der materiellen, gemalten Bilder zu den kontrovers diskutierten ›mentalen Bildern‹ aus?
Preisinger untersucht das facettenreiche Verhältnis der materiellen Bilder zu den mentalen Vorstellungsbildern in Form einer Fallstudie zur Bildproduktion, die vom Lignum vitae, einer Schrift des franziskanischen Gelehrten Bonaventura, ausging. In dieser Schrift leitet der Autor den Leser in verschiedener Weise zur inneren Visualisierung des Inhalts an. Parallel zu dieser Generierung mentaler Bilder entstanden bereits früh zahlreiche direkt von Bonaventuras Text abhängige Darstellungen. In einzigartiger Weise dokumentieren diese Werke den Niederschlag der spätmittelalterlichen Konzepte zur gezielten Ausbildung mentaler Bilder in der zeitgenössischen physischen Bildproduktion.

Eine phänomenologische Untersuchung
Author:
Die Rembrandt kennzeichnende Materialität des Farbauftrags wird in der Ausdeutung des Bildsujets gern übersehen bzw. als Indiz von Unvollendetheit gewertet. Die visuelle Kraft seiner rauen Malerei ist jedoch, wie Nicola Suthor im Einzelnen zeigt, äußerst subtil und kreiert eine vielschichtige, sinnbildende Textur, die einen Subtext eröffnet und Ausdruckstiefe herstellt.
Die stets gelobte Beseeltheit des Dargestellten ist von der Rauheit der Darstellung nicht zu trennen. Edmund Husserls Differenzierung des Bildes in drei Aspekte und Maurice Merleau-Pontys Begriffe des indirekten Sprechens und des Fleischs dienen als Instrumentarium, die Wirkungsweisen insbesondere »verschmierter« Passagen präziser zu analysieren. Auch Rembrandts Helldunkel, die Sichtbarkeit des Malgrunds und die Setzung der Farbe Rot als Farbblock weisen intentionale Strukturen auf, die an der phänomenalen Wucht des jeweiligen Bilds entscheidend mitwirken.