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Preisinger untersucht das facettenreiche Verhältnis der materiellen Bilder zu den mentalen Vorstellungsbildern in Form einer Fallstudie zur Bildproduktion, die vom Lignum vitae, einer Schrift des franziskanischen Gelehrten Bonaventura, ausging. In dieser Schrift leitet der Autor den Leser in verschiedener Weise zur inneren Visualisierung des Inhalts an. Parallel zu dieser Generierung mentaler Bilder entstanden bereits früh zahlreiche direkt von Bonaventuras Text abhängige Darstellungen. In einzigartiger Weise dokumentieren diese Werke den Niederschlag der spätmittelalterlichen Konzepte zur gezielten Ausbildung mentaler Bilder in der zeitgenössischen physischen Bildproduktion.
Auf der Grundlage umfassender Werk- und Quellenanalysen zeichnet Valérie Bussmann Voraussetzungen, Ziele und Kontroversen der Kulturpolitik Mitterrands nach. Anhand der kritischen Betrachtung ausgewählter Programme und vorrangig in Paris realisierter Werke hinterfragt sie die staatliche Auftragspolitik im Verhältnis zur historischen Tradition und zu zeitgenössischen Diskussionen um die Kunst im öffentlichen Raum. Dabei zeigt die Autorin unterschiedliche künstlerische Auffassungen und Diskrepanzen zwischen Politik- und Kunstanspruch auf.
Ausgehend von der Tatsache, dass die Entgrenzung des Bildraumes in eine Zeit fällt, in der auch die Endlichkeit des Kosmos zur Disposition steht, diskutieren Wissenschaftler aus fünf unterschiedlichen Disziplinen über den wechselseitigen Einfluss philosophischer, mathematischer, theologischer und perspektivischer Raummodelle um 1650. Mit Beiträgen von Daniel Burckhardt, Robert Felfe, Ulrike Gehring, Axel Gotthard, Ulrike Kern, Thomas Kirchner, Karin Leonhard, Tanja Michalsky, Jan Rohls, Gerhard Wiesenfeldt.
Die Bilder dieses Forschungsfelds werden in der vorliegenden Studie zum ersten Mal bildtheoretisch reflektiert und diskutiert. Im Zentrum stehen Arbeitsmaterialien aus privaten Bildarchiven von Mathematikern und Physikern. Eine besondere Rolle spielt dabei die Handzeichnung als Denkform, die auf der Schwelle zum digitalen Medienumbruch eine neue Schwungkraft gewinnt.
Die vorliegende Untersuchung erforscht Personen und Hintergründe der heimlichen Transaktion und dokumentiert die Schicksale der Gemälde. Sieben von ihnen wurden tatsächlich verkauft und sind heute in Museen und Privatsammlungen wieder nachweisbar. Von den übrigen fünf Bildern, die wahrscheinlich nicht verkauft wurden, fehlt jedoch weiter jede Spur; sie sind verschollen.
Durch die Verknüpfung prämoderner Wissenswege mit surrealistischen Montagetechniken und dem Sampling zeitgenössischer Künstler schafft das House of Taswir eine radikale Gleichzeitigkeit diachroner Bezüge. Bruckstein entwirft darin eine epistemische Architektur, deren kosmopolitische Protagonisten sich aufgrund der unermesslichen Desaster im 20. Jahrhundert weitgehend zurückgezogen haben: insbesondere jüdische Protagonisten und rabbinische Quellen treten im House of Taswir in überraschenden, neuen Gewändern auf.
Das House of Taswir, von den Grafikern Verena Gerlach und Hannes Aechter auf spektakuläre Weise gesetzt, ist eine materielle, künstlerische, theoretische Inspiration für alle, die über eine Neuinszenierung nicht-linearer Wissensordnungen, digitale schwarze Löcher in Büchern und über die politisch-subversive Bedeutung einer „flachen Welt“ im öffentlichen Raum nachdenken.
Wie viel Fantasie braucht die Kunst, vor allem aber das wissenschaftliche Wissen? Wir bearbeiten dieses weite Feld, indem wir nach auslösenden Momenten, bildenden Prozessen und materiellen Substraten fragen. Danach, wie imaginiert wird, und womit: in der Wissenschaft, der Kunst, im Alltag. Bildern kommt die spezifische Rolle operativer Instrumente der Imagination zu, als Relais, als Ruhepunkte, an denen sich kreative Prozesse gleichsam selbstreflexiv manifestieren – aber auch als Impulsgeber, die Betrachtern ermöglichen, ihre Begrenztheit wahrzunehmen und zu überschreiten. Mit Beiträgen von: E. Alloa, F. Balke, G. Boehm, O. Budelacci, T. Demand, J. Küchenhoff, R. Makkreel, H. Moll, H.-J. Rheinberger, J. Sallis, W. Schäffner, R. Ubl, R. Villinger, G. Wildgruber u. a.