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Bis heute gilt die realitätsgetreue Darstellung als Ausweis gelungener Virtual-Reality-Umgebungen. Doch von welchen real-virtuellen Realitäten ist hierbei die Rede, was zeichnet sie aus, und worin unterscheiden sie sich von perspektivischen Bildräumen? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt für neun grundlegende Beiträge, in denen sich Forscher:innen aus verschiedenen Perspektiven mit Phänomenen der virtuellen und erweiterten Realität in Medien, Künsten, Gesellschaft und Politik befassen. Sie zeigen, wie Virtual-Reality-Technologien Raumerfahrung und Selbstwahrnehmung verändern und welche Auswirkungen die einhergehende Grenzaufhebung von Bild und Körper für das Entwerfen in Architektur und Design haben werden.
Wird die Vergrößerung fotografiert, überträgt sich die Unsicherheit über die Richtigkeit des zu Sehenden auf die Aufnahme: Sie zeigt ein instrumentell konstruiertes Bildobjekt von fragwürdiger Existenz. Mikrofotografien evozieren somit die Frage, wie mit diesen Aufnahmen insbesondere in einer Zeit umgegangen wurde, in der dem fotografischen Bild „Wahrhaftigkeit“ und „Objektivität“ zugesprochen wurde. Die Autorin findet hierauf Antworten, indem sie sowohl die theoretischen Debatten über den Einsatz der Fotografie in der Mikroskopie im 19. und frühen 20. Jahrhundert untersucht als auch verschiedene praktische Umgangsformen und Verwendungskontexte von Mikroaufnahmen analysiert.
Ein besonderer Aspekt der Gegenständlichkeit von Skulptur war und ist ihre physische Konkretheit. Als plastische Artefakte weisen Skulpturen über sich hinaus und insistieren zugleich auf einer Körperlichkeit, die unhintergehbar ist. Dieses Skandalon der Skulptur zwischen Faktizität und Aktualität diskutiert der Band in theoretischer Perspektive und an konkreten Beispielen, wobei die Prämissen einer „Skulptur im erweiterten Feld“ leitend sind.
Malend erschuf der Mensch Sehweisen und Weltanschauungen aus Farbe und entwickelte die Basis graphischer und bildlicher Systeme.
Welche Dimension gewinnt menschliche Wirklichkeit erst durch die Möglichkeit von Malerei? Entlang der Wände jungpaläolithischer Höhlen, durch den von der Interaktion mit Farbe geprägten Alltag der Maya, bis zu heutigen Malverfahren, die der Farbe neue Funktionen und Wirkungen entlocken, folgen die Beiträge der Arbeit des Menschen mit Farbe und fragen nach ihren lebensweltlichen Zusammenhängen und ihrer epistemischen, kulturellen und politischen Bedeutung.
Die Orientierung am Begriff der Kulturtechnik soll dabei eine neuartige Sichtweise auf die Malerei ermöglichen, die sie nicht nur im Rahmen kunstgeschichtlicher Entwicklungen betrachtet, sondern allgemeiner nach der Rolle des Malens in der Herausbildung kultureller Räume fragt.