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In der Nachkriegszeit setzte sich das Narrativ durch, dass die italienische Bevölkerung seiner verdeckten Manipulation hilflos erlegen, gleichzeitig aber schon immer gegen den Faschismus und Mussolini gewesen sei. Dass dem nicht so war, Mussolini eine hohe Zustimmung inner- und außerhalb Italiens genoss – auch und gerade weil er in seinen Reden geschickt auf die Meinungen und Wünsche seiner Zeitgenossen einging –, das wird in dieser breit angelegten Propaganda-Analyse detailreich gezeigt. Die Studie geht dezidiert der Frage nach, wie Mussolini Mythen rhetorisch einsetzte, um gesellschaftlichen Konsens zu erlangen und aufrecht zu erhalten.
Angela Hildebrand analysiert in ihrer Monografie die intermediale Dimension von Erzählungen, deren zentraler Gegenstand das Leben und Schaffen des herausragenden bildenden Künstlers ist. Die Bezugnahmen auf Goyas Werk bilden hier kein rein ästhetisches Spiel im sinnfreien Raum. Vielmehr sind die variantenreich, lebendig und anschaulich ausgestalteten Kunstbezüge mehrfach codiert und erfüllen verschiedene Funktionen, die in einer Typologie systematisiert werden. Dabei werden narrative Aspekte, ästhetische und kulturelle Wissensvermittlung, politisch-gesellschaftliche Kommunikation, literarische Topoi, Künstlermythen sowie die (inter-)mediale Selbstreflexion der Erzählungen in den Blick genommen.
Es beleuchtet das Verhältnis zwischen Sebalds Stilideal der unpathetischen, leidenschaftslosen Rede und seiner Ethik der Mitleidenschaft, der Em-Pathie als Protest gegen politische A-Pathie. Pathos ist daher kein Verstoß gegen den guten „ethisch-ästhetischen“ Geschmack, sondern eine zentrale Dimension seines elegischen Werks im Zeichen der Shoah. Im Lichte von Aby Warburgs Begriff der Pathosformel, die die Ausdrucksintensität zugleich steigert und zähmt, werden Sebalds vieldiskutierter Gebrauch von dokumentarischem Material und Bildern, aber auch diskretere Motive wie Körpergebärden und die Bezüge zu Film, Theater und Oper als Formen des Pathos neu gelesen.
In doppelter Weise werden deshalb die Anfänge der Globalisierung befragt: Denn zum einen schlagen die besprochenen Epen – Ovids "Metamorphosen", John Miltons "Paradise Lost" und Stanley Kubricks "2001: A Space Odyssey" – selbst als Bezugspunkte der Literatur- und Kulturgeschichte zu Buche, an denen historische Stadien und Prozesse der Globalisierung ablesbar sind. Zum anderen nimmt vorliegendes Buch die erzählten Anfänge in diesen Werken in den Blick, die in Weltanfängen und Kosmogonien das Weltganze konstruieren und auf diese Weise vorstellbar machen. Zwischen der Konstruktion der Welt und der Artikulation ungleicher Machtbeziehungen werden in epischen Werken so die Anfänge der Globalisierung auf neue Art lesbar.
Doppeldeutigkeiten in der mittelalterlichen Kunst wurden von der kunsthistorischen Forschung lange Zeit unterschätzt oder gänzlich ignoriert. Dies resultierte aus dem traditionellen Anliegen der ikonographischen Interpretationspraxis, christliche Bildinhalte möglichst eindeutig zu bestimmen. Motivische Widersprüchlichkeiten wurden zumeist als Ausnahmen disqualifiziert, auf pragmatische Gründe zurückgeführt oder als künstlerische Fehler abgetan. Im Buch wird anhand mehrerer Fallbeispiele dargelegt, dass diese Sicht der komplexen Bildlogik vieler prominenter Christusbilder des frühen Mittelalters nicht gerecht wird.
Um 1900 ermöglicht die Schwingkreisschaltung, elektrische und elektronische Schwingungen zu generieren. Das hat nicht nur Konsequenzen für die Nachrichtentechnik, sondern auch für die Musik. Theremin, Trautonium und Ondes Martenot basieren auf Rundfunktechnologie, die umgewidmet wird. Damit exemplifizieren sie das, was die Herausbildung von Schaltungen kennzeichnet, bevor sie in Apparaten verschwinden: exploratives Probieren und materielles Rekombinieren. Aus einer medienarchäologischen Perspektive zeichnet das Buch die Entwicklung des Schwingkreises im 19. Jahrhundert nach und zeigt, wie die Schaltung durch heterogene Wissensformationen konfiguriert wird.