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Virtuelle Räume bestimmen unsere Kultur heute bereits mehr, als uns bewusst ist. Wir betreten sie sowohl zur Unterhaltung, beim Spielen und Lernen, als auch in der Architektur und in industriellen Arbeitsprozessen. Inzwischen nehmen sie in der Forschung ebenfalls eine wachsende Rolle ein. Zugleich steht eine kritisch reflektierende Beschäftigung mit der Ästhetik der simulierten Bildräume, den Prämissen ihres Entstehens und den von ihnen ausgehenden Handlungsangeboten noch weitgehend aus. Zwölf Beiträge aus angewandten Bereichen in Forschung und Technik, experimentellen Ansätzen in Architektur, Kunst und Theater sowie aus theoretisch-historischer Perspektive geben erhellende Einblicke in den kulturell und gesellschaftlich zunehmend bedeutsamen Bereich digitaler Raumkonzepte und virtueller Realitäten.
Diese Ideengeschichte löst eingeführte Sichtweisen auf das Zeitalter der Aufklärung auf. Sie konstatiert am Beispiel der Energie einen Bruch mit der Kultur des Klassizismus, zieht neue Verbindungslinien zur Romantik, löst tradierte Gegensätze von Idealismus und Materialismus, Tugend und Libertinage, Empfindsamkeit und Grausamkeit auf und erlaubt einen neuen Blick auf die Epoche der Terreur.
Die Studie zeigt dies entlang eines Dreischritts: Die Theorie des Codes legt zunächst die Begriffsgeschichte des Codes dar und verleiht einem facettenreichen Begriff Kontur, indem sie dessen Verwendung in verschiedenen Forschungsdisziplinen systematisch analysiert. Die sodann entwickelte Ästhetik des Codes denkt Code, Bild und Erscheinung zusammen, legt den Fokus auf wahrnehmungsästhetische Fragestellungen und das transformative Potenzial des Codes. Im Zentrum einer Aisthesis des Codes stehen schließlich fünf Künstler:innen, deren Arbeiten sich durch generative Codierungsprozesse und codereflexive Verfahren auszeichnen. Detaillierte Analysen der installativen Arrangements zeigen auf, wie Code und Erscheinung in ein oszillierendes Wechselspiel versetzt werden.
Improvisation is also the true source of artistic experience. Consequently, the aesthetics of improvisation result in a philosophy of art: Art was born as improvisation. Yet improvisation has its own aesthetic dimension: that of a "grammar of contingency" in which notions such as emergence, presence, curiosity and authenticity explain the pleasures of joyful adventure and empathic involvement elicited by improvisation.
In der Nachkriegszeit setzte sich das Narrativ durch, dass die italienische Bevölkerung seiner verdeckten Manipulation hilflos erlegen, gleichzeitig aber schon immer gegen den Faschismus und Mussolini gewesen sei. Dass dem nicht so war, Mussolini eine hohe Zustimmung inner- und außerhalb Italiens genoss – auch und gerade weil er in seinen Reden geschickt auf die Meinungen und Wünsche seiner Zeitgenossen einging –, das wird in dieser breit angelegten Propaganda-Analyse detailreich gezeigt. Die Studie geht dezidiert der Frage nach, wie Mussolini Mythen rhetorisch einsetzte, um gesellschaftlichen Konsens zu erlangen und aufrecht zu erhalten.
Cy Twombly (1928–2011), one of America’s most important artists, inscribed on his works written notes and fragments of poetry, even whole poems, throughout the whole period of his creative activity. The present Catalogue of Inscriptions for the first time collects in six opulent volumes all 901 of Twombly’s written notations, presenting them in transcription and in the context of their 113 different literary sources, and so traces the artist’s lifelong intellectual engagement with poetry and the forms of the scriptural. More than 90% of the decipherment and more than half of the authors quoted by Twombly are first assignments.
Roland Barthes described Cy Twombly’s oeuvre as a “work of writing”. In fact, Twombly’s use of written texts clearly sets him apart from other second generation representatives of the New York School (Robert Rauschenberg, Jasper Johns). Twombly provided around 40% of his pictorial works from 1953 onwards with textual notations and literary quotations from poets from antiquity to the present day, such as Sappho, Praxilla, Rumi, ʿAbbās ibn al-Aḥnaf, Keats, Rilke, Bachmann, Faiz Ahmed Faiz or Patricia Waters. Yet the level of meaning of the handwritten inscriptions remains an element of his pictorial language whose interpretation is still disputed today, since only 19 poets have been cited to date.
On the basis of the publication, the scriptural becomes clearly recognizable for the first time as an equal element in the structure of Cy Twombly’s work and an essential medium of signification in his pictorial world. The introductory volume, drawing on the results of the work of transcription and ascription, analyzes how Twombly’s inscriptional practice developed and how complex constellations of iconotextual references are created between the scriptural and the graphic in his works. Against the background of the conception of poetics of Charles Olson, Twombly’s teacher at Black Mountain College, it becomes evident that in Twombly the scriptural is the principal bearer of “remanence”, the phenomenon that enables a re-enactment, in each present moment of reception, of what is represented. Cy Twombly described this energy force and emotional intensity as “the phenomenon of finding the memory of something that has vanished and left no trace of itself”.
Angela Hildebrand analysiert in ihrer Monografie die intermediale Dimension von Erzählungen, deren zentraler Gegenstand das Leben und Schaffen des herausragenden bildenden Künstlers ist. Die Bezugnahmen auf Goyas Werk bilden hier kein rein ästhetisches Spiel im sinnfreien Raum. Vielmehr sind die variantenreich, lebendig und anschaulich ausgestalteten Kunstbezüge mehrfach codiert und erfüllen verschiedene Funktionen, die in einer Typologie systematisiert werden. Dabei werden narrative Aspekte, ästhetische und kulturelle Wissensvermittlung, politisch-gesellschaftliche Kommunikation, literarische Topoi, Künstlermythen sowie die (inter-)mediale Selbstreflexion der Erzählungen in den Blick genommen.