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Es beleuchtet das Verhältnis zwischen Sebalds Stilideal der unpathetischen, leidenschaftslosen Rede und seiner Ethik der Mitleidenschaft, der Em-Pathie als Protest gegen politische A-Pathie. Pathos ist hier kein Verstoß gegen den guten „ethisch-ästhetischen“ Geschmack, sondern eine zentrale Dimension seines elegischen Werks im Zeichen der Shoah. Im Lichte von Aby Warburgs Begriff der Pathosformel, die die Ausdrucksintensität zugleich steigert und zähmt, werden Sebalds vieldiskutierter Gebrauch von dokumentarischem Material und Bildern, aber auch diskretere Motive wie Körpergebärden und die Bezüge zu Film, Theater und Oper als Formen des Pathos neu gelesen.
Noch 1846 hielt das spätere Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung Georg Beseler das Römische Recht für ein »Nationalunglück«. Damit schrieb er einen Gedanken fort, der mit Beginn der »Deutschen Bewegung« im 18. Jahrhundert vorgetragen wurde. Christian Lück untersucht den Diskurs von Justus Möser, der um 1770 Goethe und Herder wichtige Anregungen geliefert hat, über Savignys Historische Rechtsschule, die politische Romantik, Fichte, Kleist, Adam Müller, die Gebrüder Grimm bis zum Germanistentag 1846. Die Studien verstehen sich als Beitrag zur Gründungsgeschichte der Germanistik als historischer Wissenschaft des Deutschen.