Globalisierung bedeutet auch einen veränderten Umgang mit Raum. An der Kunst- und Kulturgeschichte der frühen Neuzeit wird gezeigt, wie sich das gewohnte Gefüge auflöst und neue Raumbilder entstehen.
Mit der Globalisierung verändern sich nicht nur Handlungsreichweiten, sondern auch Maßstäbe, Anschauungen und Begriffe von Räumen. Als zwischen 1500 und 1850 die Grundformen des heutigen Weltsystems entstehen, lässt sich der Wandel von Raumbildern auf mehreren Ebenen beobachten. Neue Zugriffsweisen zeigen sich in Malerei und Stadtplanung, bei der Durchformung von Landschaften oder in der Kosmologie, sowie in der Praxis bei den ständig fortentwickelten Verkehrs- und Kommunikationstechnologien. Mit der Vielzahl neuartiger Raumbilder verändern sich auch die allgemeinen Vorstellungen von Räumlichkeit. Die Kunst- und Kulturgeschichte wird zur Raumgeschichte, zu der von nun an planetarische Perspektiven gehören.
Die auf wachsender Verflechtung basierende Freundschaft zwischen Venedig und Aragon, obwohl sie von manchen Krisen geschüttelt war, gab dem spätmittelalterlichen Mittelmeerraum eine gewisse Stabilität. Erstmalig wird ein facettenreiches und in hohem Maße quellengestütztes Gesamtbild der von der Forschung bislang vernachlässigten venezianisch-katalanischen Beziehungen in einem langen 14. Jahrhundert gegeben. Drei neuralgische Felder werden untersucht: Diplomatie, Handel und Piraterie. Aktuelle Forschungsstrategien werden angewandt, wie etwa die akteurszentrierte Perspektive mit besonderem Augenmerk auf Mediatoren. Auch die Entwicklung von Institutionen, der Umgang mit staatlicher und nichtstaatlicher Gewalt zur See sowie die Analyse von Diskurs und Praxis der Freundschaft sind Gegenstand der Studie.
Die Berichte der Chronisten über den Angriff einer Allianz aus genuesischen Bürgern und französischen Adeligen auf die tunesische Stadt Mahdiya werfen ein Schlaglicht auf die wechselhaften Beziehungen zwischen Europa und Nordafrika im Spätmittelalter. Im Mittelpunkt der Studie stehen der Konflikt zwischen der Seerepublik Genua und Tunis, die Verankerung des Kriegszuges in der ritterlichhöfischen Kultur der Zeit sowie die Darstellung Nordafrikas und der Muslime in den Quellen. Ein Akzent liegt dabei auf der Frage der Kontinuität von Idealen, Deutungen und Traditionen, die mit den Kreuzzügen verbunden sind. Der Ansatz der Untersuchung lässt immer wieder auch die Spannungen zwischen den chronikalischen Erzählungen und der komplexen historischen Realität sichtbar werden.
Wie soll nach der Erfahrung des Genozids in Ruanda Gemeinschaft neu begründet werden? Welche »Bilder« und kulturellen Formen werden vor Ort mobilisiert, um Herausforderungen der Vergangenheitsbewältigung zu begegnen?
Abseits normativer Betrachtungen untersucht Erika Dahlmanns zentrale Programmatiken und Denkfiguren der staatlichen Einheitspolitik sowie Symbolwelten der postgenozidalen Kunst (politische Lieder, Theater, bildende Kunst), zu denen bislang Vorstudien fehlten. Anhand des reichen Materials aus ihrer Forschung in Gefängnissen, Regierungsinstitutionen und mit Künstlern zeigt sie, wie sich Politik und Kunst in gesellschaftliche und historische Deutungsmuster einfügen, diese verändern und Transformationen mit betreiben. Narrative der Ungleichheit werden in Bilder der Einheit, Stärke und Moral transformiert.
In der Geschichtsschreibung der Sozialen Arbeit spielen Bilder noch immer eine untergeordnete Rolle. Dabei lässt sich eine Geschichte Sozialer Arbeit auch mit Bildern erzählen – und dies auf spannende wie unterhaltsame Weise. In der vorliegenden illustrierten Einführung wird Wissen zur Entstehung und Entwicklung Sozialer Arbeit anschaulich vermittelt. Dabei entdecken die Leser*innen u.a. auch die philosophischen Wurzeln Sozialer Arbeit, etwa die verblüffende Fähigkeit des Menschen zur Kooperation. Im Mittelpunkt stehen aber vor allem die historischen Errungenschaften Sozialer Arbeit: von der mittelalterlichen Armenfürsorge bis hin zur Ökonomisierung sozialer Dienstleistungen in der Gegenwart. Dabei verschließt sich die illustrierte Einführung, methodisch wie inhaltlich, keineswegs den Problemen, Konflikten, Streitpunkten, die bei der Diskussion der Sozialen Arbeit – als Profession und Disziplin – aktuell von Bedeutung sind.