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In doppelter Weise werden deshalb die Anfänge der Globalisierung befragt: Denn zum einen schlagen die besprochenen Epen – Ovids "Metamorphosen", John Miltons "Paradise Lost" und Stanley Kubricks "2001: A Space Odyssey" – selbst als Bezugspunkte der Literatur- und Kulturgeschichte zu Buche, an denen historische Stadien und Prozesse der Globalisierung ablesbar sind. Zum anderen nimmt vorliegendes Buch die erzählten Anfänge in diesen Werken in den Blick, die in Weltanfängen und Kosmogonien das Weltganze konstruieren und auf diese Weise vorstellbar machen. Zwischen der Konstruktion der Welt und der Artikulation ungleicher Machtbeziehungen werden in epischen Werken so die Anfänge der Globalisierung auf neue Art lesbar.
Hinter der vermeintlichen Formlosigkeit des Romans hatten Friedrich Schlegel und Friedrich von Hardenberg das Vermögen der Literatur entdeckt, aus sich selbst ihre Form zu entwickeln und von ihrer Eigengesetzmäßigkeit ausgehend theoriefähig zu werden. Um diesen Vorstoß zu wagen, so argumentiert die Studie, griff die Jenaer Romantik auf das Gespräch zurück: Als Inbegriff der Geselligkeit, als literarischer Präzedenzfall und als epistemologisches Modell wurde es zum Medium der literarischen Reflexion par excellence. Die Voraussetzungen für die Allgegenwart des Gesprächs um 1800 findet die Studie in der dialogischen, aus der Literatur- und Kunstkritik hervorgegangenen Erzählliteratur Denis Diderots angelegt; den Folgen spürt sie nach bis hin zur Konzeption des Gesprächs als Formkonstituens und Figur einer nicht-genealogischen Herleitung von Literatur in Musils Mann ohne Eigenschaften.