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Abstract
In dem Beitrag geht es darum, wie Leser literarische Texte und deren intertextuelle Dimension verstehen. Dabei ist auf der Produktionsseite nach etwaigen Markierungen im Text und auf der Rezeptionsseite nach den Bedingungen für das Erkennen intertextueller Spuren zu fragen. Anhand zweier Beispielanalysen, zum einen Erich Kästners Gedicht Kennst Du das Land, wo die Kanonen blühn? aus dem Jahr 1928, zum anderen dem Roman Axolotl Roadkill von Helene Hegemann aus dem Jahr 2010, soll die Problematik des Erkennens und Verstehens intertextueller Elemente als Problem von Kanonisierung und geteiltem Erlebnisraum diskutiert werden. Dabei ist die Analyse von der These geleitet, dass ein Konzept von Interrealität, dem ein weiter Text- und Autorschaftsbegriff zugrunde liegt, es erlaubt, kreative Transformationsprozesse nicht nur von Texten, sondern auch von Sound, Weltsicht, Performance und Lifestyle als textkonstituierende Verweisungszusammenhänge anzuerkennen.