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Der Band erschließt erstmalig systematisch Blumenbergs Antike-Bild und reflektiert dessen Folgen für das wissenschaftliche Selbstverständnis der Neuzeit bzw. Moderne, wie Blumenberg es konturiert. Fächerübergreifend werden Blumenbergs Antike-Lektüren auf ihre Konsequenzen für den Stellenwert anthropologischer Konstanten und phäno-
menologischer Prinzipien, aber auch für die Genese und Entwicklung möglicher geistesgeschichtlicher Paradigmenwechsel hin überprüft. Im Fokus stehen die kritischen Platon-Deutungen, phänomenologische Analysen antiker Literatur und Überlegungen zum Spannungsverhältnis von Rhetorik und Philosophie. Auch diese Facetten des Blumenbergschen Denkens repräsentieren eine spezifische Form seiner Arbeit am Mythos.
In solchen Zwischenzonen und Schwellenbereichen sind dämonische Figuren auch in theologisch-philosophischen und kulturhistorischen Kontexten von jeher heimisch gewesen. Angesichts der derzeitigen Konjunktur von Ambivalenztheorien, eines neu erwachten Interesses am politisch-theologischen Erbe (Sloterdijk, Agamben, Žižek) und genereller Neugier gegenüber Mischwesen (Engel, Androide, Monster und andere "Hybride") muss verwundern, dass das Dämonische bisher unbefragt geblieben ist, obwohl gerade diese Kategorie in der Moderne immer wieder aufgenommen wurde und, gewissermaßen selbst dämonisch, ihr Wesen oder Unwesen in der Literatur und der Theoriebildung getrieben hat.