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Bis heute gilt die realitätsgetreue Darstellung als Ausweis gelungener Virtual-Reality-Umgebungen. Doch von welchen real-virtuellen Realitäten ist hierbei die Rede, was zeichnet sie aus, und worin unterscheiden sie sich von perspektivischen Bildräumen? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt für neun grundlegende Beiträge, in denen sich Forscher:innen aus verschiedenen Perspektiven mit Phänomenen der virtuellen und erweiterten Realität in Medien, Künsten, Gesellschaft und Politik befassen. Sie zeigen, wie Virtual-Reality-Technologien Raumerfahrung und Selbstwahrnehmung verändern und welche Auswirkungen die einhergehende Grenzaufhebung von Bild und Körper für das Entwerfen in Architektur und Design haben werden.
Das Metaphernfeld des Flüssig-Fließenden hat eine lange geistesgeschichtliche Tradition, die in dem Ausdruck »Alles fließt« eine griffige Formel für »ewiges Werden und Wandeln« findet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts mündet es jedoch auch in der ambivalenten Denkfigur einer verunsichernden Moderne. Die interdisziplinären Beiträge des Bandes nehmen wesentliche Aspekte des Metaphernfeldes, seine Wirkmacht seit der Romantik wie seine materiellen und medialen Korrelate in den Künsten des 20. und 21. Jahrhunderts, in wissens- und diskursgeschichtlicher, produktionsästhetischer und geschlechtertheoretischer Perspektive in den Blick.
Diese Wende scheint von einem Paradox geprägt: Der Siegeszug des Modells ist zugleich einer des Bildes, da digitale Modelle meist bildlich erschlossen werden. Bildliche Praktiken scheinen besonders geeignet, Neues zu entwerfen. In der Vorwegnahme des Zukünftigen erweisen sich diese operativen Artefakte in hohem Maße als nützlich: in der Konzeptentwicklung, Formgenese, bei der Variantenplanung und ihren Selektionsprozessen, in der Vermittlung oder der Prozesssteuerung.