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In diesem Beitrag wird der Versuch unternommen, Bilder im Spannungsfeld des Sichtbaren und des Unsichtbaren zu verorten. Sie finden sich vor allem dort, wo Künstler die Herausforderung annehmen, etwas zu zeigen, das sich mit dem Auge nicht wahrnehmen und mit der Kamera nicht fotografieren lässt. Im Anschluss an die Darstellungstradition des Veronikabildes in der Malerei (speziell in Francisco de Zurbaráns Santa Faz aus dem Jahr 1631) wird Krzysztof Kieślowskis Film LA DOUBLE VIE DE VÉRONIQUE (1991) als Versuch einer Entgrenzung des Bildes in Richtung des Unsichtbaren gedeutet. Die ‚vera icon‘ wird dabei über ihren Kultwert hinaus als reflexiver Bildtypus betrachtet, der Fragen nach den Grenzen der Darstellbarkeit aufwirft. Die skizzenhaften Überlegungen zum „notwendig sprachlichen Charakter der Bildwerdung des Unsichtbaren“ (W. J. T. Mitchell) wollen auch einen Beitrag zur Bestimmung des schwierigen Verhältnisses von Bild und Erzählung im Film leisten, die es in einem dynamischen Verhältnis wechselseitiger Kommentierung und Modellierung zu denken gilt.
Es werden aufschlussreiche Stationen aus der Geschichte der Abenteuerliteratur beleuchtet. Anhebend mit der innovativen Figur des mittelalterlichen Ritters, der freiwillig in die Fremde zieht, um dort sein Glück zu finden – Reichtum, sozialer Status, erotische Erfüllung –, schlägt die Ringvorlesung einen großen historischen Bogen, der über die Übersteigerungen und parodistischen Brechungen der frühen Neuzeit, über Vagabunden und Entdecker bis zu Alltagsabenteurern und den invertierten Helden Kafkas führt.
Das gilt vor allem dann, wenn uns Filme auf anspielungsreiche Weise etwas vorenthalten: Dann werden wir als Zuschauer dazu eingeladen, herausgefordert, uns das Ausgesparte sinnlich vorzustellen. Die Filmwissenschaft hat Fragen zur Imagination des Zuschauers lange Zeit eher stiefmütterlich behandelt. Dieser Band setzt sich nun erstmals im deutschsprachigen Raum systematisch mit dem vertrackten Zusammenspiel von Film und Zuschauerimagination auseinander. Die Autoren klären begriffliche Fragen, diskutieren ästhetische Mittel wie Ellipse oder Filmmusik, gehen der Imagination im Dokumentarfilm und im Stummfilmkino nach und verfolgen die Zuschauerimagination über die medialen Grenzen des Films hinaus.