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Der Band führt originelle Beiträge etablierter Forscher zusammen, die das Themenfeld der literarischen Ökonomik nachhaltig geprägt haben. Zum ersten Mal in der Fachgeschichte wird dabei die Verschränkung zwischen Literatur und Ökonomie historisch vom Barock bis zur Gegenwart nachgezeichnet, wobei der Schwerpunkt auf dem zeitgenössischen Diskurs liegt. Die Beiträge zeigen neben der Brisanz der Thematik auch die Relevanz der literarischen und literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit real- und finanzwirtschaftlichen Fragestellungen.
Zu Lebzeiten Goethes erfährt die Arbeit eine essenzielle mentalitätsgeschichtliche Veränderung, die eng an das Zusammendenken von Arbeit und Technik geknüpft ist. Diesen Wandel dokumentieren Goethes Werke in mehrfacher Hinsicht. So greifen sie etwa die Vielfalt der Vorstellungen über Arbeit auf, die von einer mühevollen, nützlichen Tätigkeit bis hin zu einem hervorbringenden, sinnhaften Tun reichen, und reflektieren somit die Ausweitung des Arbeitsverständnisses von einer ökonomischen zu einer anthropologischen Konstante. Darüber hinaus spiegeln sie das Alltagswissen im proto-industriellen Zeitalter über die Bipolarität der Arbeit als produktives und gleichzeitig destruktives Phänomen.
Deutlicher als in anderen Feldern der DDR-Literatur waren die Autorinnen und Autoren von Reiseliteratur privilegiert, und es ist interessant zu sehen, wie sie mit diesem Sachverhalt umgingen – ob sie ihn thematisierten oder stillschweigend hinnahmen. Und doch gilt auch für die Reiseliteratur der DDR: In einer sehr komplexen Weise schwanken die Texte zwischen Anpassung und impliziter oder offener Kritik an Zuständen in der DDR. Kommentare über das Fremde sind immer auch implizite und explizite Kommentare über das Eigene, und die Leserinnen und Leser der DDR-Literatur waren versiert in der Kunst, zwischen den Zeilen zu lesen.
Seit 30 Jahren besteht an der Universität Paderborn die nach Frankfurt/Main älteste Poetikdozentur in Deutschland. Sie wurde gegründet mit dem Ziel, durch die Begegnung mit Autoren und Autorinnen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Einsichten in literarische Prozesse, künstlerische Eigenarten, Bedeutungs- und Wirkungsdimensionen des geschriebenen Wortes zu vermitteln, Einblicke in die Bedingungen des Schreibens selbst, in die Arbeitsweisen von Schriftstellerinnen und Schriftstellern zu gewähren und von hier aus das Verständnis von Literatur zu fördern. Mit ihren selbstreflexiven Momenten bieten die in der Mehrzahl veröffentlichten Poetikvorlesungen der Paderborner Gäste eine Grundlage für die Auseinandersetzung mit ästhetischen Strukturen, Formungsweisen des literarischen Textes, Motivverdichtungen und Intentionen zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur. Diese am Werk zu rekonstruieren, ist das Ziel des Bandes »Poetologisch-poetische Interventionen: Gegenwartsliteratur schreiben«. Er enthält Beiträge von renommierten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zu allen Paderborner Poetikdozenten und -dozentinnen der letzten dreißig Jahre und bietet damit einen repräsentativen Querschnitt durch die deutschsprachige Gegenwartsliteratur.