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Schiller und Schelling besetzen paradigmatische Positionen. Ausgehend von Kant und Fichte versucht Schiller, die autonom gesetzte Kunst an den funktionalen Zusammenhang bewussten Lebens zurückzubinden und ihr einen Ort zwischen Stoff und Form, Notwendigkeit und Freiheit zuzuweisen. Anders Schelling: Er denkt die besondere Objektivität des Kunstwerks nach Kant systematisch als Verwirklichung eines absoluten Standpunkts weiter. Aber die »Philosophie der Kunst« muss immer auch Konstruktion des Besonderen sein und sich als Darlegung des einzelnen Kunstwerks bewähren – diesem Anspruch stellt sich Schelling in den Vorlesungen, die er erstmals 1802/1803 in Jena hält.
Die Zeit der klassischen Moderne zeichnet sich durch eine Vielfalt von Aufklärungsbildern aus, die sich teilweise diametral gegenüberstehen. Von einem weitgehend positiv besetzten Verständnis dieser Epoche kann noch keine Rede sein. Auch wenn sich die Einsicht durchsetzt, dass die Aufklärung für die eigene Gegenwart bedeutsam ist, wird die Frage, wie dieser Einfluss zu bewerten ist, kontrovers diskutiert. Die Beiträge des vorliegenden Bands widmen sich aus unterschiedlichen disziplinären Blickwinkeln den vielfältigen Wegen und Strategien der Aufklärungsrezeption in der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
In historischen Fallstudien vom Alten Orient bis zur Frühen Neuzeit untersuchen die Beiträge, wie das Verhältnis von Menschennatur und politischer Ordnung gedacht und dargestellt wurde, welche normative Kraft es entfaltete, welche Hierarchien, Machtverhältnisse und Herrschaftsformen es stützte und wo es an seine Grenzen stieß. Denn nicht allein Ordnung, sondern auch ihr Gegenteil kann als naturhaft identifiziert werden. In der Geschichte der politischen Anthropologie zeigt sich der Rekurs auf Natur als ebenso wirkmächtig wie ambivalent. Gerade ihre Bruchlinien und Widersprüche machen vormoderne Auseinandersetzungen um das Verhältnis von Menschennatur und politischer Ordnung für heutige Diskussionen interessant.
Der Band beleuchtet kulturelle Repräsentationen von Naturkatastrophen von der Antike bis in die Neuzeit. Zur Debatte stehen Vorstellungen von göttlicher, natürlicher und politischer Ordnung, die zur Deutung von Katastrophen herangezogen, durch sie bestätigt, in Frage gestellt oder auch unhaltbar werden.