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  • Author or Editor: Friedrich Vollhardt x
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In: Naturkatastrophen
In: Menschennatur und politische Ordnung
In: 'Aufklärung' um 1900
Gegenwartsliteratur und Literaturwissenschaft
Die Literaturwissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten beständig wechselnde Gegenstände zu Leitthemen ihres Forschens erhoben. Es darf getrost als wissenschaftsgeschichtliche Kuriosität bezeichnet werden, dass die Gegenwartsliteratur in diesem Karussell der Themen und methodischen Ausrichtungen weitgehend kein Thema war. Gegenwartsliteratur war und ist, so erstaunlich dies für Nicht-Germanisten klingen mag, kein etablierter Gegenstand der Literaturwissenschaft. Dieser Band macht die Gegenwartsliteratur in grundsätzlicher Hinsicht zum Thema, indem er eine Historisierung des Schreibens in der Gegenwart betreibt. Leiten lässt er sich dabei von der einfachen Überlegung, dass jede Literatur einmal Gegenwartsliteratur war. Spezialisten des Mittelalters, der frühen Neuzeit, der Aufklärung und der Moderne fragen nach den Bedingungen literarischen Schreibens in den jeweiligen Epochen. Damit werden direkte Anknüpfungspunkte geschaffen für die in den Poetikvorträgen verhandelten Aspekte des Schreibprozesses: Das Mittelalter im Gespräch mit der Pop-Literatur. Die in diesem Sinne historisch verstandene Gegenwartsliteratur wird im vorliegenden Band unter folgenden vier Gesichtspunkten behandelt: 1. Das Gewicht der Tradition, 2. Die Macht der Disziplin, 3. Die Autorität der Gegenwart und 4. Die Kraft der Zukunft.
Entwürfe der Ästhetik zwischen Schiller und Schelling
Series:  Konstellationen
Für die europäische Geschichte der Ästhetik ist die Zeit um 1800 in Deutschland bedeutsam und das Verhältnis von Philosophie und Kunst zentral.
Schiller und Schelling besetzen paradigmatische Positionen. Ausgehend von Kant und Fichte versucht Schiller, die autonom gesetzte Kunst an den funktionalen Zusammenhang bewussten Lebens zurückzubinden und ihr einen Ort zwischen Stoff und Form, Notwendigkeit und Freiheit zuzuweisen. Anders Schelling: Er denkt die besondere Objektivität des Kunstwerks nach Kant systematisch als Verwirklichung eines absoluten Standpunkts weiter. Aber die »Philosophie der Kunst« muss immer auch Konstruktion des Besonderen sein und sich als Darlegung des einzelnen Kunstwerks bewähren – diesem Anspruch stellt sich Schelling in den Vorlesungen, die er erstmals 1802/1803 in Jena hält.
Die klassische Moderne streitet um ihre Herkunftsgeschichte
Die Geschichte der Aufklärung ist auch die Geschichte ihrer Rezeption. In dieser Beziehung kommt der Zeit um 1900 eine besondere Bedeutung zu: In den Jahrzehnten nach der Reichsgründung wird die Frage, wie man es mit der Aufklärung halte, erstmals zum Prüfstein kultureller Selbstvergewisserung.
Die Zeit der klassischen Moderne zeichnet sich durch eine Vielfalt von Aufklärungsbildern aus, die sich teilweise diametral gegenüberstehen. Von einem weitgehend positiv besetzten Verständnis dieser Epoche kann noch keine Rede sein. Auch wenn sich die Einsicht durchsetzt, dass die Aufklärung für die eigene Gegenwart bedeutsam ist, wird die Frage, wie dieser Einfluss zu bewerten ist, kontrovers diskutiert. Die Beiträge des vorliegenden Bands widmen sich aus unterschiedlichen disziplinären Blickwinkeln den vielfältigen Wegen und Strategien der Aufklärungsrezeption in der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Der Mensch sei von Natur aus politisch, sagt Aristoteles, nur im geordneten Gemeinwesen der Polis finde er seine Bestimmung. Seit der Antike dient die menschliche Natur zur Legitimierung sehr verschiedener, keineswegs ›natürlicher‹ politischer Ordnungen.
In historischen Fallstudien vom Alten Orient bis zur Frühen Neuzeit untersuchen die Beiträge, wie das Verhältnis von Menschennatur und politischer Ordnung gedacht und dargestellt wurde, welche normative Kraft es entfaltete, welche Hierarchien, Machtverhältnisse und Herrschaftsformen es stützte und wo es an seine Grenzen stieß. Denn nicht allein Ordnung, sondern auch ihr Gegenteil kann als naturhaft identifiziert werden. In der Geschichte der politischen Anthropologie zeigt sich der Rekurs auf Natur als ebenso wirkmächtig wie ambivalent. Gerade ihre Bruchlinien und Widersprüche machen vormoderne Auseinandersetzungen um das Verhältnis von Menschennatur und politischer Ordnung für heutige Diskussionen interessant.
Deutungsmuster vom Altertum bis in die Neuzeit
Naturkatastrophen sind ein spektakuläres Beispiel für die Ambivalenz des Verhältnisses von Natur und Ordnung. Zum einen gilt die Natur als Modell gesellschaftlich-politischer Ordnung, zum anderen als deren Gegenkraft, von der diese ständig bedroht ist. In Katastrophen wie Erdbeben, Sturmfluten oder auch Epidemien wird diese Latenz zu destruktiver Aktualität, deren Übermacht keine Ordnung gewachsen ist. Zugleich wird selbst dieser Zusammenbruch der Ordnung in Ordnungszusammenhänge eingeschrieben. Als göttliches Strafgericht etwa wird die Katastrophe zum Beleg einer der Natur gebietenden Ordnungsmacht, die umso absoluter erscheint, je verwüstender sie sich manifestiert.
Der Band beleuchtet kulturelle Repräsentationen von Naturkatastrophen von der Antike bis in die Neuzeit. Zur Debatte stehen Vorstellungen von göttlicher, natürlicher und politischer Ordnung, die zur Deutung von Katastrophen herangezogen, durch sie bestätigt, in Frage gestellt oder auch unhaltbar werden.
Zweiundvierzigster Band 2020-2021
Das Hölderlin-Jahrbuch 42, 2020-2021, erinnert an die Generation 1770, deren 250. Geburtstag von der Pandemie überschattet wurde. Hölderlins Rezeptionen bei Heidegger und Paul de Man bilden weitere Schwerpunkte; auch werden sein Kosmopolitismus sowie die Brüche in der Dynamik von Geschichte, Dichtung und Sprache in den Entwürfen zur Poetik und im Homburger Folioheft analysiert. Von Hölderlins Texten werden Die Eichbäume, das Empedokles -Projekt, Heidelberg, Der Winkel von Hahrdt, Vom Abgrund nemlich … wie auch die Briefe der Turmzeit untersucht. Mit Rezensionen einschlägiger Neuerscheinungen und den Nachrufen auf Jochen Schmidt und Christoph Jamme findet der Band seinen Abschluss.