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Evolutionsprozess gedacht, der drei zentralen Steuerungskräften unterliegt: Variation – Selektion – Reproduktion.
Variationen von Religionen und mit ihnen Variationen von Göttern evolvieren. Weil aber Variationen immer unter Selektionsdruck stehen, müssen die Götter untereinander konkurrieren. So wird aus einer evolutionstheoretischen Theologie eine polytheistische Theologie. Was evolviert, hat ein materielles Substrat. Da die materiellen Substrate der Götter die biologischen Gedächtnissysteme der Menschen sind, müssen folglich die Götter gedächtnistauglich sein, um in der Evolution zu überleben; Gedächtnistauglichkeit ist die Anpassungsfähigkeit der Götter. Die Evolutionstheorie der Götter ist somit in Wirklichkeit eine neurowissenschaftliche Studie zum Thema »kulturelle Gedächtnisforschung«. Ziel ist weniger eine Kritik des Christentums als vielmehr eine Hommage an seine Durchsetzungskraft.
Der Band enthält Beiträge von Nico Pezer, Victoria Kirjuchina, Thomas Grunwald, Martin Kurthen, Rainer Gabriel, Paul Kenig, Heiner Mühlmann, Larissa Dolde und anderen.