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Eine Mediengeschichte
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Gegenstand der vorliegenden Studie sind die historisch sich wandelnden Konzepte der Gesichtsdeutung, wie sie sich seit dem 17./18. Jahrhundert am bewegten, leidenschaftlichen Gesicht entwickelt haben. Was heute als „faziale Gesellschaft“ bezeichnet wird, hat eine inhaltsreiche Vorgeschichte, die von den Künsten (Theater, Malerei, Literatur), der Philosophie und diversen Wissenschaften (Anthropologie, Psychiatrie, Para-/Psychologie) geprägt wurde. Ausgangspunkt der Untersuchung sind dabei die von den diversen Disziplinen verwendeten Bildmedien (Zeichnung, Malerei, Fotografie), ihr funktionaler Einsatz und ihre ästhetische Gestaltung. Gunnar Schmidt deutet die Bilder unter einer doppelten Perspektive: als ideenhistorische Dokumente, die Auskunft geben über wissenschaftliche Einstellungen; und – in einem kulturwissenschaftlichen Zugang – als Partikel innerhalb einer sich ausbildenden Semio-Kultur des Gesichts. Berücksichtigt werden nicht nur die hinter den Bildern liegenden Erkenntnisprozeduren, zivilisierenden Interessen und kulturellen Milieus, sondern auch die medientechnischen Fortschritte und die sie begleitende Theoretisierung. Die Rekonstruktion zeigt, wie mediale Repräsentationsformen Einfluß nehmen auf das Bild vom Menschen und welche zeitgebundenen Neuorientierungen sich daran ablesen lassen.
In: Kulturen des Kleinen
In: Körper des Denkens
In: Ästhetik der Materialität
Wir leben in einer Welt der Bilder – so lautet der in den Geistes- und Sozialwissenschaften konstatierte iconic turn. Gleichzeitig leben wir in einer performativen Kultur, in der Aufführungen, Inszenierungen und Rituale immer stärker an Bedeutung gewinnen. Bilder spielen beim performativen Charakter der Sprache sowie bei der Inszenierung und Wahrnehmung sozialer bzw. künstlerischer Handlungen eine zentrale Rolle. Bilder sind Ereignisse. Sie entwickeln in performativen Aufführungen und Inszenierungen eine spezifische Kraft und Ambivalenz, die mit enigmatischen, transgressiven und liminalen Zuständen verbunden ist. In diesem szenisch-prozessuralen Spannungsverhältnis mischen sich kollektive mit individuellen Bildern, die weder allein auf Textualität reduziert noch einfach hinterschritten werden können. In welchem Maße und zu welchem Nutzen von einer Ikonologie des Performativen gesprochen werden kann, erörtern die Autoren in struktureller, historischer und methodischer Hinsicht. Zur Sprache kommen dabei sowohl kulturspezifische wie kulturübergreifende Bildmuster, kollektive und individuelle Bildräume, Performativität im Bild sowie das Bild als performatives Medium. Die Beiträge stammen aus der Anthropologie, Kunstgeschichte, Medien- und Bildwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Geschichtswissenschaft, Erziehungswissen-schaft, Soziologie, Philosophie und Ethnomethodologie.
Neue Positionen der Medienphilosophie
Der Band diskutiert die Materialabhängigkeit und Rolle der diversen Verkörperungen des Denkens, wie sie sich in technischen, diskursiven, ästhetischen und kulturtechnischen Ausprägungen aufzeigen lassen.
Dass Denken keine rein immaterielle Eigenschaft ist, ist in der Phänomenologie, der Ästhetik, der Politischen Theorie und in den Medienwissenschaften unabhängig voneinander konstatiert worden. Dieser Band führt die Theoriefelder zusammen und setzt mit dem Fokus auf eine medienphilosophische Sichtweise neue Akzente, die quer zur Unterscheidung von Philosophie und Medienwissenschaften stehen. Mit Beiträgen von: Marie-Luise Angerer, Friedrich Balke, Astrid Deuber-Mankowsky, Lorenz Engell, Elena Esposito, Manfred Faßler, Frank Hartmann, Dieter Mersch, Maria Muhle, Gunnar Schmidt, Leander Scholz, Eva Schürmann, Philipp Stoellger, Anna Tuschling, Elisabeth von Samsonow, Christiane Voss.
Materie und Materialität standen lange im Schatten des Geistigen und der Ideen. Alle Materie, so die Prämisse, ist beschränkt, weil in den Grenzen ihrer physikalischen Bedingungen verhaftet. Dass jedoch Geistiges und Materielles einander bedingen, dass Materie und Materialität unser Denken formen und den Umgang mit Artefakten prägen, wurde insbesondere auf dem Gebiet der Künste weitgehend ignoriert. Dabei hat die Ästhetik, verstanden als Kunst-Wahrnehmung und künstlerische Gestaltung, eine besondere Bindung an Materialität: Die Materialien der Künste erzeugen eine spezifische Sinnlichkeit, sie regen zu neuen Produktionsverfahren an und sind Gegenstand kultureller De- und Re-Kontextualisierungen, die einen veränderten Blick auf die Wirklichkeit ermöglichen. Die Beiträge dieses Bandes beschäftigen sich aus der Perspektive von Philosophie, Kultur-, Kunst- und Literaturwissenschaft sowie Design mit der Materialität von scheinbar Immateriellem wie Licht, elektromagnetischen Strahlungen und Düften, aber auch mit klassischen Materialien wie Plastik, Blei und Papier. Mit Beiträgen von Peter Sloterdijk, Thomas Macho, Cornelia Ortlieb, Claudia Mareis u.a.
Mikroformate in Literatur, Kunst und Medien
Kleine Formen in Literatur, Medien und Künsten erweisen sich in Zeiten medialer, historischer und soziokultureller Umbrüche als besonders populär.
Aus literaturwissenschaftlicher Perspektive lassen sich Kleine Formen nicht mehr nur auf kanonisierte Gattungen wie Aphorismen, Anekdoten, Embleme, Fabeln beziehen. Vielmehr nehmen sie Formate an, die über feste Gattungsgrenzen hinausgehen und diese auf mediale Diskurse hin öffnen: ob als literarische ›Bilder‹, Steno- und Mikrogramme oder Feuilletons mit kulturkritischem Zuschnitt. Wo sich künstlerische Prozesse der Umcodierung abspielen, wie z. B. in installativen Kunstwerken oder inszenierten Schaukontexten, müssen unterschiedliche Praktiken neu ausgehandelt werden. Kleine Formen verdeutlichen im Kontext von Gegenwarts- und Globalkunst das Potenzial von Entgrenzung und Transformation und tragen zur Erweiterung von Handlungskompetenzen bei.
Rhetorik, Poetik, Diskursgeschichte
Wer von ›Philosemitismus‹ spricht, gerät unweigerlich in eine Debatte über den richtigen und falschen Umgang mit dem Judentum, er knüpft im schlimmsten Fall an eine antisemitische Diktion an. Er definiert nicht mehr, sondern diffamiert. Es besteht dennoch kein Grund, den Philosemitismus als Gegenstand einer wissenschaftlichen Analyse von vornherein zu verwerfen; stellt er doch – jenseits der Polemik – eine jahrhundertealte komplexe Schreib- und Redeform, mithin: ein diskursives Phänomen dar. Der vorliegende Band will den Regeln einer philosemitischen Rhetorik und Poetik auf den Grund gehen und begibt sich auf Spurensuche in der deutschsprachigen Literaturgeschichte der Neuzeit.