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Abstract
The paper deals with the semantic theory of interpretation of A. F. Losev in his early period up to 1930 as well as in his linguistic investigations in the 70’s and 80’s of the last century. In using a word or some grammatical category, a speaker already interprets some state of affairs. In a sense, all invariant meaning seems to be metaphorical, i.e. meanings are interpretations of the world. This theory is illustrated with some famous examples by Losev himself: Garden, cabinet, the sentence “The sea was laughing”. Reflecting about his garden and his cabinet Losev shows the difference and convergence of parts and the whole: trees, flowers or the cabinet’s doors on the one hand, and the garden or the cabinet as a whole on the other. These relations are related to the meaning of words. In his early works, especially in the Philosophy of the Name and the Dialectics of Myth, Losev sees in meaning a semantic cluster which develops within speech (in sentences, narrations or myths). The works of the late period investigate invariant meanings of words and grammatical categories in the sense of some interpretive force.
Am Beispiel Russlands stellt die Reihe Untersuchungen dessen vor, wie sich die unterschiedlichen Kulturen der Gerechtigkeit herausbilden und in der Gegenwart funktionieren. Sie zeigen, wie sich die Zusammenwirkung philosophischer, religiöser und literarischer Vorstellungen von der Gerechtigkeit in Geschichte und Gegenwart Russlands vollzieht und die alltäglichen sowie die öffentlich-politischen Diskurse prägt.
Die Reihe wurde bis 2015 gemeinsam mit dem Verlag Ferdinand Schöningh herausgegeben. Die Bände 3 und 10 sind daher noch in beiden Verlagen erhältlich.
Diese und ähnliche Fragen erlauben, die Geschichte vom Zerfall der Sowjetunion und Wiederaufbau als Russische Föderation anhand von zwei Thesen unter einem neuen Blickwinkel zu beschreiben: Erstens war das Streben nach Gerechtigkeit ein wichtiger Antrieb für die Reformbewegung der späten 1980er Jahre. Zweitens hat seine Missachtung zum Scheitern
demokratischer Reformen maßgeblich beigetragen. Unter Verwendung von Begriffen philosophischer Gerechtigkeitstheorien gelingt es, die andauernde gesellschaftsprägende Bedeutung von Gerechtigkeitserwartungen herauszustellen.
Der Band erforscht zwei Modernisierungsetappen der russischen und ukrainischen Justiz. In Konkurrenz zur Literatur illustrieren Anwälte seit der Justizreform (1864) mit Fallbeschreibungen als »narrativen Übersetzungen von Rechtsordnung« ihre Plädoyers. »Recht und Rhetorik« wiederum untersucht ›Paratexte‹ wie den Justizjournalismus, die die jüngeren Rechtsreformen begleiten.
Die Autoren des Bandes zeichnen aus unterschiedlichen Fachperspektiven die kulturelle Konstruktion von Gerechtigkeitsauffassungen in der Geschichte und der Gegenwart Russlands nach. In der sprachlichen Artikulation von Normen, in den literarischen Narrativen, in den religiösen Vorstellungen von Gericht und Gnade, in der Praxis der Justiz und der Ausübung der Macht sowie in der philosophischen Reflexion über die Grundbegriffe einer Theorie der Gerechtigkeit wird ein Zusammenhang rekonstruiert, der sowohl das theoretische Nachdenken als auch die praktische Umsetzung von Gerechtigkeitsvorstellungen in der russischen Kultur und Gesellschaft prägt.