In der medizinischen Sammelhandschrift Salzburg, Universitätsbibliothek, Cod M III 3 werden auf zwei Seiten Rezepte gesammelt, die auf besondere Weise wundern lassen: Während mit Trick- und Schadrezepten dritte Personen in Staunen versetzt werden können, wundert sich der Leser der Wunderdrogenrezepte, deren Wirkungen über das Alltägliche hinausgehen, bereits beim Lesen. Im Vergleich mit ähnlich zusammengestellten Rezeptsammlungen kann gezeigt werden, dass diese Rezepte nicht zur Anwendung, sondern als Unterhaltungslektüre zusammengestellt worden sind.
Vom biblischen Wunderglauben über bizarre Bildwelten Hieronymus Boschs bis hin zu fiktional imaginierten Science-Fiction-Szenarios: Das „Wunderbare“ wird in diesem Band als ästhetisch-künstlerisches Phänomen in Literatur, Theater, Film und bildender Kunst untersucht und als „gesamtkulturelles“ Phänomen unter religions-, sprach- und geschichtswissenschaftlichen sowie soziologischen und (para-)psychologischen Perspektiven betrachtet.