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In der ästhetischen Auseinandersetzung mit Kunstwerken bilden sich mediale Konstellationen heraus, die zwischen Objekt und Subjekt dieser Konfrontation vermitteln. Beispielsweise stellte Diderot sich vor, dass Gemälde, bevor sie beschrieben werden können, im Betrachter als »Hieroglyphen« skizziert und zwischengespeichert werden.
Die Beiträge diskutieren zum einen die anthropologische Frage nach den medialen Bedingungen der Imagination, aber auch die Bedeutung von Immaterialisierungen, die sich in den Künsten seit den historischen Avantgarden auf viele verschiedene Arten vollzogen haben. Erörtert wird, inwiefern diese Immaterialisierungen mit den imaginären Momenten ästhetischer Erfahrungen zusammenspielen.
Diese intellektuelle Irritation war der Ausgangspunkt für den Jubiläumsband, in dem Freunde, Weggefährten, Kollegen und Schüler oder Gottfried Boehm anderweitig verbundene Autorinnen und Autoren je ein prägnantes Beispiel für das, was ein Bild sein kann, präsentieren. Die Vielstimmigkeit des hier vorgelegten Bandes spiegelt so die weitreichende Resonanz, die die Bildfrage in den letzten Jahrzehnten gefunden hat. Neben Gemälden, Skulpturen, Fotografien oder Mosaiken werden auch Werke und Objekte angesprochen, die traditionell seltener unter dem Vorzeichen von Bildlichkeit diskutiert wurden. Die Bandbreite reicht von der Architektur über Installationen, Filme, Theateraufführungen, Performances und literarische Erzeugnisse bis hin zu Computeranimationen, die jeweils auf ihre spezifisch ikonischen Momente hin befragt werden. Hinzu kommen Beispiele, die dezidiert nicht dem Bereich der Künste entstammen – vom Faustkeil über das Werbeplakat bis hin zur Google-Bildsuche.
Was ist ein Bild? 89 Autorinnen und Autoren geben Gottfried Boehm anhand eines von Ihnen gewählten Beispiels eine wie immer auch provisorische Antwort.