Das Buch ist der Frage gewidmet, auf welche Weise Bilder argumentative Dimensionen ausformen und sichtbar werden lassen. Es untersucht in historischer und systematischer Perspektive den Zusammenhang von Sehen und Denken und verdeutlicht die bis heute anhaltende Insistenz dieser Problematik Die Beiträge des Bandes sind so gewählt, daß sie einen Einblick in die argumentatitven Verfahren verschiedener Bildmedien ermöglichen. Tafelbild, Buchillustration, Sprachbild, Photo, Kino, TV und Computersimulation gehören zu den Bildaggregaten, die in diesem Zusammenhang verhandelt werden. Zugleich zielt die Konzeption des Bandes darauf, die Frage nach der Bild-Argumentation als Frage nach der jeweiligen historischen Konstellation der Bildlichkeit verstehbar zu machen. Ein weiterer Aspekt betrifft die Grenzen der Bildlichkeit. Was sich dem Denken des Bildes und der Wahrnehmung des Denkens als Bild entzieht, wird ebenso zur Diskussion gestellt wie der Zusammenhang von Bildlichkeit und Argumentation selbst.
Während das Gesicht gern als natürlicher Ausdruck von Persönlichkeit und Charakter betrachtet wird, sind uns die Gesichter der nicht mehr Lebenden nur als Artefakte bekannt: als Produkte handwerklicher, künstlerischer, poetischer, medialer, technischer Verfahren. Ob Antlitz oder Mimik: Das Gesicht ist ein Bedeutungsfeld, auf dem die Spannung der menschlichen Gestalt - zwischen Kreatürlichkeit und Gottähnlichkeit, Erhabenheit und Infamie, Starre und Bewegung - ausgetragen wird. Gesichter untersucht Urszenen und Stationen aus der Kulturgeschichte des Gesichts und konzentriert sich dabei auf Übergänge zwischen leiblichen, materiellen Spuren und ikonischen bzw. textuellen Bildern, auf Verfahren, mit denen das Gesicht oder einzelne seiner Teile semantisiert, codiert, symbolisiert werden. Mit Beiträgen von Hans Belting, Georges Didi-Huberman, Brigid Doherty, Carlo Ginzburg, Jeanette Kohl, Albrecht Koschorke, Helmut Lethen, Thomas Macho, Gerhard Neumann, Anne-Kathrin Reulecke, Katharina Sykora, Monika Wagner, Sigrid Weigel und Hanns Zischler.
Sonne, Regen, Wind und Kälte gehören zu den elementaren Umgebungsbedingungen von Kultur. Als Gegenstände kulturwissenschaftlicher Forschung können sie nur im interdisziplinären Zugriff analysiert werden. Denn das Spektrum kultureller Aneignungsformen der atmosphärischen Phänomene reicht von implizitem, unbegrifflichem und praxeologischem „Wissen“ über symbolische Anverwandlungen bis hin zu ästhetischen Bearbeitungen und abstrakten Formatierungen. In diesem Band sind u.a. Beiträge aus den Literaturwissenschaften, aus Kunstgeschichte und Musikwissenschaft sowie aus Ideen-, Kultur- und Wissensgeschichte versammelt. Das Themenspektrum reicht von theoretischen Überlegungen zur „Stimmung“ über Wettertopoi in der Musik, den Regen in der Malerei bis hin zum Schiffbruch im Barockdrama, dem Nordlicht in Wissenschaft und Literatur oder den Mittagsdämon als einer kulturellen Krisenmetapher.
»Passioner«, heißet, demjenigen, was man redet oder singet, einen Nachdruck geben, oder es beseelen«. Zedlers Universallexikon beschreibt eine Haltung gegenüber Gegenständen der Rede oder des Gesangs, die weder gleichgültig noch objektiv ist, die vielmehr die Gegenstände mit Bedeutung und Leidenschaft auflädt. Die Kunst der Kulturwissenschaften besteht darin, diese Prozesse rückwärts zu lesen, um die Spuren der Leidenschaften wieder sichtbar zu machen, die in den Künsten, gelehrten Schriften und Medien Form gewonnen haben.
Mit Beiträgen u. a. von Hans Belting, Klaus Briegleb, Georges Didi-Huberman, Dan Diner, Anne Duden, Carlo Ginzburg, Harald Hartung, Friedrich Kittler, Thomas Macho, Angelika Neuwirth, Yoko Tawada, Raimar Zons.