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Die ‚Arbeit am Bild‘ erklärte Christoph Schlingensief retrospektiv zu seinem zentralen ästhetischen Prinzip. Und tatsächlich präsentieren sich seine Projekte gleichermaßen als Bildproduktions- wie Bildzerstörungsmaschinerien. Der vorliegende Sammelband unternimmt eine interdisziplinäre Kontextualisierung des Œuvres und befragt Schlingensiefs Werk konsequent auf seine medien-, kultur- und genrehistorischen Bezüge. In den Fokus rückt damit erstmals in einem umfassenden Sinne Schlingensiefs produktives Verhältnis zur Tradition.
interpretatorischen Herausforderung begegnen die Beiträge des Bandes, indem sie Schlingensiefs Werk konsequent auf seine medien-, kultur- und gattungshistorischen Bezüge befragen. In den Fokus rückt somit Schlingensiefs produktives Verhältnis zur Tradition, seine ‚Arbeit am Bild‘ ist im wörtlichen wie im übertragenen
und bei der Arbeit am Bild des Regisseurs sowohl Fremd- als auch Selbstrepräsentationen von Schlingensief als Regieführendem eine Rolle spielten. Darüber hinaus werde ich zeigen, dass durch die Schlingensief’sche ‚Arbeit‘ am Bild das traditionelle Bild des Künstlers in der Gesellschaft kaum
, S. 154 – 171 . Rinke , Günter , „ Die Freisetzung innerer Bilder. Schlingensiefs Hörspiele “, in: Arbeit am Bild. Christoph Schlingensief und die Tradition , hg. v. Peter Scheinpflug und Thomas Wortmann , Paderborn 2021 , S. 167 – 194 . Schlingensief , Christoph
-Projekt in Burkina Faso. Vgl. Niermann, Schlingensief und Operndorf , S. 65–120. 11 Als hilfreicher Ausgangspunkt für diesen Abschnitt der Arbeit gilt die Untersuchung von Sarah Ralfs, Theatralität der Existenz : Ethik und Ästhetik bei Christoph Schlingensief , Bielefeld 2019 bzw. ihr Kapitel „Die
Schlingensiefs Manifeste nie des „wir“ (sei es majestätisch oder als Denkkollektiv gedacht) bedienen, sondern ausschließlich des „ich“. Nun wurde zu Beginn behauptet, Wie man wieder ins Gleichgewicht kommt sei ein Grundlagentext für ein Verständnis von Schlingensiefs Arbeit am Bild und an der Tradition. Die
die Welt des Christoph Schlingensief , hg. v. Julia Lochte und Wilfried Schulz, Hamburg 1998, S. 40–78, hier S. 40. 12 Vgl. Ernst Kris und Otto Kurz: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch , Frankfurt am Main 2010 [1934], S. 55. 13 Vgl. Serge Doubrovsky: Nah am Text, in
nicht: allein. Der Verweis auf das eigene Spiegelbild, das Schlingensief schließlich verdoppelt, stellt eine – angesichts des zuvor konstatierten Bilder-Wettstreits von Kunst und Terror auch als ‚Schutzbehauptung‘ lesbare – radikal narzisstische Ich-Bezogenheit aus, die die eigene ‚Arbeit am Bild
, lassen sich die seit Area 7 am Burgtheater entstandenen Reenactments hingegen als ästhetische Reflexion lesen: In dieser Arbeit bezieht sich Schlingensief explizit auf den Wiener Aktionismus 9 und widmet Joseph Beuys das sogenannte „Führerdenkmal Beuys“, 10 das die Ambivalenz der Figur Beuys im
Arbeit am Filmmaterial zusammen mit Norbert Schliewe baut er Fehler und Störungen ein. Die Andeutung von Brandlöchern rückt die Materialität der Filmrolle in den Blick und ins Bewusstsein und suggeriert, der Film begänne zu brennen, als übernähme er das Feuer der Handlung. Damit steigert Schlingensief