Das „Medium“, so Novalis, ist die „Vereinigung“ von „Körper“ und „Seele“ – also eine Metapher. Mit dieser Metapher verlagert sich das Körper-Geist-Problem, das die Anthropologie der 1770er Jahre immer noch nicht gelöst hat, von der Philosophie in die Literatur. So zeigt es sich bei Schiller, der seine zwei medizinischen Dissertationen über das
commercium mentis et corporis für den Schauerroman
Der Geisterseher wiederverwendet. Topologisch geht das Problem auf die antike Dichotomie von
hýlē und
eîdos, Stoff und Form, zurück. Schon Aristoteles hat über ihre Aufhebung im
periéchon als dem „Allumfassenden“ spekuliert. In der Romantik tritt es als „Weltseele“ und „Medium“ auf. Medien-Szenen bietet die Romantik in vielen Spielarten: E.T.A. Hoffmann klettert im schlesischen Riesengebirge über eine Himmelsleiter halsbrecherisch in die funkelnde Gischt des Zackenfalls hinab. Schiller lässt aquarellierend seinen Freund Körner buchstäblich aus dem eigenen Körper herauslaufen. Heute sind die Romantikerinnen und Romantiker auf Baumwipfelpfaden über allen Wipfeln und Gipfeln unterwegs.
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